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Prozess um "Maddie"-Buch verschoben

Die Eltern des verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann streben ein endgültiges Verbot des Buches "Die Wahrheit über die Lüge" an - nun wurde der Prozess in Portugal auf den 11. Jänner verschoben.

Autor des Werks ist der Ex-Chefermittler Goncalo Amaral. Sein Anwalt stehe unter Quarantäne, weil dessen Sekretärin an Schweinegrippe erkrankt ist, teilte das Gericht am Freitag mit.

Kate und Gerry McCann waren ebenso wie Amaral zum geplanten Prozessauftakt in Lissabon erschienen, berichteten Medien. Der inzwischen pensionierte Beamte Amaral schreibt in dem Buch, “Maddie” sei tot und die Eltern hätten etwas damit zu tun.

Die McCanns hatten im September bereits eine einstweilige Verfügung erwirkt. Nach dem Beschluss eines Zivilgerichts mussten alle Bücher aus Geschäften und Lagern entfernt werden. Von Amaral fordern die McCanns zudem 1,2 Millionen Euro Schadenersatz wegen übler Nachrede und Verleumdung. “Wenn es Leute gibt, die unsere Suche behindern, können wir nicht einfach still halten”, hatte Kate McCann damals erklärt.

Amaral hatte wiederholt gesagt, er wolle gegen die Verbote kämpfen. “In Portugal herrscht doch Meinungs- und Informationsfreiheit”, sagte er am Freitag zu Journalisten. Vor dem Gericht hatten sich Dutzende versammelt, um gegen ein Verbot des Buches zu protestieren. Einige trugen Plakate mit der Aufschrift “Nie wieder Zensur”.

Madeleine McCann war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Ferienwohnung ihrer Eltern an der Algarve-Küste im Süden Portugals verschwunden. Unklar ist, ob es sich um eine Entführung handelte. Die Polizei ermittelte zunächst in diese Richtung. Später vertrat sie jedoch die These, “Maddie” sei tot, und erklärte die Eltern zu Verdächtigen. Amaral wurde im Oktober 2007 von dem Fall abgezogen. Im Juli 2008 wurden die Ermittlungen ergebnislos eingestellt.

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