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Prozess um groß angelegten Handy-Raub in Niederösterreich

Prozess um groß angelegten Handy-Raub in NÖ
Prozess um groß angelegten Handy-Raub in NÖ ©APA (Sujet)
Am Landesgericht Wiener Neustadt mussten sich zwei Männer verantworten, die des groß angelegten Handy-Raubes beschuldigt werden.

Weil sie im vergangenen Jahr bei einem Raubüberfall auf ein Lager eines Mobiltelefonanbieters mehr als 5.000 Smartphone im Wert von mehr als zwei Millionen Euro erbeutet haben sollen, mussten sich am Dienstag, den 6. August am Landesgericht Wiener Neustadt zwei Serben verantworten.

Die Angeklagten bekannten sich nicht schuldig und wollen bei dem Coup nur Aufpasserdienste geleistet haben. Von den Handys und den Komplizen fehlt jede Spur.

Groß angelegter Handy-Raub in NÖ

In der Nacht auf den 4. April 2012 stürmten in Wiener Neudorf drei maskierte Männer in die Lagerhallen einer Firma. Zwei Mitarbeiter wurden mit Pistolen bedroht, geschlagen und gefesselt. Mit einer langen Stange verdrehten die Täter zuerst die Überwachungskamera, dann machten sie sich an die Arbeit: Gut zwei Stunden lang verluden sie stapelweise Smartphones, ein (bisher unbekannter) Serbe fuhr mit einem Lkw vor und transportierte die Geräte ab. Die außer Gefecht gestellten Lagerarbeiter beschrieben das Vorgehen der Täter als “zielstrebig, über Insiderwissen verfügend, die nur hochpreisige Ware” mitgehen ließen.

Aufgeklärt wurde der groß angelegte Raub übrigens über verschlungene Wege. In Zürich kam ein Mann mit einem Handy zur Polizei und erzählte etwas von einem Smartphone-Coup in der Nähe von Wien. Einen der jetzt angeklagten Serben nannte er als Drahtzieher des Überfalls. Mittels Rufdatenerfassung wurde der Mann ausgeforscht, ebenso der Zweitangeklagte.

Urteil in NÖ wird erwartet

Wirr auch die Geschichte, was letztlich mit den erbeuteten Smartphones geschehen sein soll: Ein Serbe, der die Geräte nach Serbien transportieren sollte, soll die Handys in einem Wald bei Sopron “entsorgt” haben, als man ihm mitteilte, dass es sich um eine Raubbeute handle.

Aber von alledem wollen die Angeklagten (Verteidiger Rudolf Mayer, Nikolaus Rast) ohnedies nicht wissen. Sie seien erst einen Tag vor dem Handyraub angeheuert worden und hätten lediglich Aufpasserdienste geleistet. “Sie waren also nur ein Zwerg im Gebüsch”, ätzte Richter Hans Barwitzius. Ein Urteil wurde für den späten Nachmittag erwartet.

(APA)

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