AA

Prozess um Brandstiftung vor Lokal in Wien: 35-Jähriger vor Gericht

Prozess um Brandstiftung vor Lokal in Wien
Prozess um Brandstiftung vor Lokal in Wien ©APA (Sujet)
Ein 35-jähriger Familienvater musste sich nun im Wiener Landesgericht wegen Brandstiftung verantworten. Er soll am 7. April im After Hour-Club "Robert Goodmann" eingeschlafen, deshalb hinausgeworfen worden und mit einem Benzinkanister zurückgekommen sein.

Dass er einen Teil des Treibstoffs vor dem Haus in der Rechten Wienzeile verschüttete und anzündete, stritt er gar nicht ab. Er habe nur die Leute im Lokal erschrecken, keinesfalls eine Feuersbrunst entfachen wollen (VIENNA.AT hat berichtet).

Bei dem Angeklagten handelt es sich nach eigenen Angaben um einen Eventmanager und IT-Experten, der auch in der Sicherheitsbranche tätig ist. Am 7. April sei er um 6.00 Uhr in das Lokal gekommen, um noch ein kleines Bier zu trinken. Eine Frau habe ihn auf ein Getränk eingeladen. 15 Minuten später sei ihm schwindlig geworden, er sank bewusstlos auf die Theke, erzählte der 35-Jährige dem Schöffensenat (Vorsitz Gerda Krausam). “Zwischen 9.00 und 10.00 Uhr bin ich durch Schläge im Gesicht geweckt worden.”

Prozess um Brandstiftung vor Lokal in Wien

Nach mehreren Hieben, bei denen das Gebiss des Angeklagten nach eigenen Angaben schwer zu leiden hatte, ging es hinaus, wobei seine 6.000 Euro teure Kamera – “meine Lebensgrundlage”, so der Angeklagte – im Club zurückgeblieben sei. Er sei schließlich zu einer Tankstelle gegangen, um Zigaretten zu kaufen. Dabei sei er draufgekommen, dass aus seiner Börse das Geld entwendet worden sei.

Zum Glück habe er noch in seiner Hosentasche Geld gehabt. Davon kaufte er sich einen Fünf-Liter-Kanister und befüllte ihn mit Benzin. Damit ging er zum “Robert Goodmann” zurück und verschüttete einen Teil des Treibstoffs bei dem Haus. Mit einem Feuerzeug zündete er es an und flüchtete erst, als die Securities mit Feuerlöschern anrückten.

Beschuldigter zeigte sich in Wien einsichtig

Er habe einen Zorn bekommen, erklärte der Angeklagte. “Als ich draufgekommen bin, dass ich auch noch beraubt wurde – vergiftet, bestohlen, zusammengeschlagen, beraubt …” – “Wissen sie, was der nächste Schritt ist in so einem Fall?”, unterbrach Krausam den Redeschwall des 35-Jährigen. “Man geht zur Polizei und nicht zur Tankstelle und kauft sich Benzin.” – “Ich weiß, das war ein Fehler”, gab der Beschuldigte zurück.

Die schweren Zahnverletzungen ließ sich der Eventmanager erst nach elf Tagen behandeln. Der Polizei stellte er sich erst nach mehreren Wochen. Vorher habe er wegen der Behandlung keine Zeit gefunden. Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Für die Expertise des Brandsachverständigen sind weitere Erhebungen notwendig, um das Gefahrenmoment besser einschätzen zu können. Außerdem will der Senat den Geschäftsführer des “Robert Goodmann” und die anderen Türsteher einvernehmen, die am 7. April Dienst hatten.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Prozess um Brandstiftung vor Lokal in Wien: 35-Jähriger vor Gericht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen