Laut Anklage hatte er vor einem Jahr einem Zellengenossen mit einem Gemüseschälmesser in den Hals gestochen und auch dessen Bruder verletzt.
“Ich bin schuldig, weil ich ihn verletzen wollte”, zeigte sich der via Dolmetsch befragte Angeklagte zur Tat geständig. Die Mordabsicht zu bewerten werde Aufgabe der Geschworenen sein, meinte sein Verteidiger Severin Perschl. Staatsanwalt Friedrich Kutschera zufolge ging der Stich knapp an der Halsschlagader vorbei.
Nach anfänglicher Harmonie der insgesamt vier Rumänen in dem Haftraum – so aß man gemeinsam eine Geburtstagstorte – soll der wegen Raubes inhaftierte Rumäne wiederholt mit seinen beiden Landsleuten in Streit geraten sein, weil sich die Brüder (29 und 33) durch seine sportlichen Aktivitäten gestört fühlten. Er sei deshalb von den Brüdern ins Gesicht geschlagen worden, meinte der Beschuldigte heute.
Die Situation eskalierte am 7. November 2007, nachdem ihm die Brüder ein Verlegungsansuchen zur Unterschrift vorgelegt hatten. Wie der heute 27-Jährige den Ermittlern damals erzählte, sei er darüber so wütend geworden, dass er aus einer Schachtel ein Gemüseschälmessernahm und von hinten wortlos auf den 29-Jährigen einstach. Dessen Bruder setzte sich mit einem Faustschlag gegen den Angreifer zur Wehr, wobei er im Gesicht und am Daumen verletzt wurde.
Laut Gutachten leidet der 27-Jährige an einer Psychose mit paranoiden Wahnideen, verbunden mit visuellen und akustischen Halluzinationen. Der Staatsanwalt beantragte daher neben einer Bestrafung die Unterbringung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.