Der Beschuldigte bekannte sich zum schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen schuldig, bestritt aber eine Gewaltanwendung. Das Urteil wird gegen Abend erwartet.
Der aus Niederösterreich stammende Schüler war in den Osterferien mit seiner Mutter nach Salzburg gereist, um seine Tante zu besuchen. “Auf einem Spielplatz lernte er zwei Kinder kennen, die dem Sozialpädagogen zur Betreuung anvertraut waren”, schilderte die Staatsanwältin. In der Nähe des Spielplatzes befand sich auch das Ziegengehege mit dem Baucontainer. Als der Zwölfjährige sich bei dem “Ziegenzüchter” nach den Spielgefährten erkundigte, habe dieser den Bub an der Hand genommen und ins Gehege geführt.
Dass er die Türe des Containers mit einem Widerhaken versperrte – wie ihm die Staatsanwältin vorwarf -, bestritt der Angeklagte. Die anderen Fakten – er habe den Buben auf seinen Schoß gesetzt, seine Geschlechtsteile betastet und schließlich einen Oralverkehr durchgeführt, gestand der deutsche Staatsbürger ein. Er flüchtete nach der Tat mit seinem Baucontainer ins angrenzende Bayern. Dort wurde er am 20. Juli aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen und später nach Salzburg ausgeliefert.
Der 33-Jährige ist bereits in Deutschland und Frankreich wegen Sexualdeliktenvor Gericht gestanden. In Deutschland wurde ein Tätigkeitsverbot als Sozialpädagoge ausgesprochen. Dies beantragte die Staatsanwältin auch für Österreich, was der Beschuldigte laut seinem Verteidiger Rene Musey auch akzeptierte. Der Angeklagte leidet den Angaben des neuropsychiatrischen Sachverständigen Ernst Griebnitz zufolge an einer Störung der Sexualpräferenz. Er war zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig.