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Prozess gegen Josef F.wird abgeschlossen

Josef F. droht lebenslängliche Haft
Josef F. droht lebenslängliche Haft ©APA (Jäger)
Der Prozess um den Inzest-Fall von Amstetten wird heute abgeschlossen. Sollte Josef F. in allen Anklagepunkten schuldig erkannt werden, so drohen ihm zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.

Er selbst überraschte am Mittwoch mit einem vollinhaltlichem Schuldbekenntnis. Dieses umfasst Mord durch Unterlassung, Sklavenhandel, Freiheitsentziehung, Vergewaltigung, Blutschande und schwere Nötigung.

Zusätzlich hat Staatsanwältin Christiane Burkheiser die Einweisung des laut psychiatrischem Gutachten schwer gestörten und nach wie vor gefährlichen Mannes in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Sollte der Angeklagte zu einer zeitlich begrenzten Haftstrafe verurteilt werden, könnte er – falls die Geschworenem diesem Antrag Folge leisten – nach Verbüßung seiner Strafe weiter unbefristet angehalten werden.

Die Psychiaterin Adelheid Kastner, die Josef F. in ihrem Gutachten eine schwere Persönlichkeitsstörung attestiert hat, hält den 73-Jährigen für selbstmordgefährdet. Das sagte die Sachverständige in der “ZIB 2”. Kastner, die im Rahmen ihrer gutachterlichen Tätigkeit insgesamt 25 Stunden mit dem Angeklagten igesprochen hat, begründete dies mit der jüngsten Entwicklung im Prozess.

Das formale Schuldbekenntnis von F. sei offensichtlich unter dem Eindruck des im Gerichtssaal abgespielten Videos mit seiner Tochter zustande gekommen. Dies wertet Kastner als “Moment, an dem das Kartenhaus eingestürzt ist”. Mit der nunmehrigen Realität werde Josef F. “schlecht leben” können.

Im vergangenen April war bekanntgeworden, dass Josef F. im Keller seines Mehrfamilienhauses in Amstetten seine Tochter 24 Jahre gefangen gehalten, sie hunderte Male missbraucht und mit ihr mehrere Kinder gezeugt haben soll. Zwei mittlerweile 19 und sieben Jahre alte Buben und eine nunmehr 20-jährige junge Frau hatten bis dahin ihr gesamtes Leben in dem fensterlosen Verlies verbracht.

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