Mit der Vernehmung eines weiteren Zeugen ist in Hamburg der Prozess gegen den als „Henker von Genua“ bekannt gewordenen Ex-SS-Offizier Friedrich Engel fortgesetzt worden.
Im Prozess vor dem Landgericht geht es um den Tod italienischer Geiseln 1944. Engel soll die Erschießung von 59 Gefangenen angeordnet haben. Der heute 93-Jährige hat mehrfach seine Unschuld beteuert und erklärt, die deutsche Marine sei für die Erschießungen verantwortlich gewesen. Die Staatsanwaltschaft hält dies für eine Schutzbehauptung.
Am vergangenen Donnerstag hatte ein ehemaliger Marineoffizier ausgesagt, für die Teilnahme eines Marine-Zugs an den Erschießungen sei „kein Befehl von oben“ vorgelegen. Er habe die Einheit deshalb zurückbeordert. Die Erschießungen waren die „Vergeltung“ für einen Anschlag auf ein deutsches Soldatenkino, bei dem es sechs Tote gegeben hatte.
