Das mit Spannung erwartete Gutachten der psychiatrischen Sachverständigen Rossmanith bescheinigte dem 39-Jährigen Reinhard St. zwar eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, aber volle Zurechnungsfähigkeit zum Tatzeitpunkt.
Das “langsame Sterben” seiner Opfer, speziell das Röcheln seiner Mutter hielt Reinhard St. nach eigener Aussage davon ab, sich – wie ursprünglich geplant – nach den Bluttaten das Leben zu nehmen, wie der 39-Jährige der Sachverständigen erklärte.
Nachdem er seine Familie erschlagen hatte, wollte sich der Mann zunächst das Leben nehmen, indem er sich einen mit Messern gefüllten Rucksack umhängte und sein Auto gegen eine Wand lenkte. Beim Aufprall würden sich die Klingen in seinen Leib bohren, hoffte der 39-Jährige. Doch nach der Verwirklichung der ihm zur Last gelegten Verbrechen nahm er von diesen Überlegungen Abstand.
Seine Ehefrau, seine Tochter, die Eltern und der Schwiegervater mussten sterben, weil der 39-Jährige, der seit 2000 an der Börse sein Glück versuchte, Geld verspekuliert und Schulden von 300.000 Euro angehäuft hatte. Die Familie hätte bei Bekanntwerden der Verbindlichkeiten diese “Schmach” nicht “verkraftet”. Er habe vor allem seiner Tochter einen schlechten Start ins Leben “ersparen” wollen, so Reinhard St. nach seiner Festnahme. “Beim Untersuchten handelt es sich um einen scheinbar gänzlich rational gesteuerten Menschen, dessen Zugang zur Gefühlswelt abgeschnitten ist”, ist dem Gutachten der Psychiaterin zu entnehmen.