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Protestversammlung legt Verkehr lahm

Eine Betriebsversammlung der Bediensteten der Grazer Verkehrsbetriebe GVB hat Montagvormittag den öffentlichen Verkehr in Graz nahezu lahm gelegt.

Zwischen 9.00 und 13.00 Uhr wurde der Betrieb auf den Straßenbahnlinien nur notdürftig mit Ersatzbussen aufrecht erhalten.

Der Protest richtet such gegen die Politik des Eigentümers Stadt Graz: Der bevorstehende Teilverkauf der Grazer Stadtwerke AG lasse einen eigenständig nicht lebensfähigen Verkehrsbereich zurück, lautet der Vorwurf.

Entgegen den Befürchtungen blieb das Verkehrschaos allerdings aus. Laut Polizei hielten sich Verkehrsaufkommen und Staus im Rahmen der für Montag Vormittag üblichen Werte. Dies war auch darauf zurückzuführen, dass der Verkehr mit Bussen und Straßenbahnen in der Frühspitze noch in vollem Umfang aufrecht erhalten wurde.

Hintergrund der gewerkschaftlichen Maßnahme ist die vom Eigentümer im Sommer beschlossene Verkauf des Gewinn bringenden Energiebereichs (Strom, Fernwärme, Gas) der Grazer Stadtwerke AG. Die 740 Verkehrsbediensteten fürchten um ihre Zukunft. Der Betriebsrat fordert eine Absicherung der Arbeitsplätze in Form von neuen Geschäftsfeldern, etwa das Wassergeschäft, die die Stadt an die Stadtwerke abtreten soll.

Durch den Verkauf der Energiebereiche der Stadtwerke an die Energie Steiermark Holding AG (Estag) war die neue Energie GesmbH Graz (EEG) entstanden, die einen 300-Mill.-Euro-Kredit aufnahm und diesen den Rest-Stadtwerken zur Verfügung stellen mussten. Diese Summe soll angelegt und die Zinserträge den Rest-Stadtwerken zur Tilgung ihres Defizits aus GVB und Freizeitbetrieben dienen. Dennoch bleibe laut Betriebsrat ein jährliches Defizit in Millionenhöhe, das selbst durch rigorose Sparmaßnahmen und Angebotsrücknahmen nicht ausgeglichen werden könne.

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