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Proteststreik in Haiti hält an

Am zweiten Tag in Folge sind ein Großteil der Geschäfte und Banken in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince wegen eines Proteststreiks der Opposition geschlossen geblieben.

Die Märkte öffneten jedoch wie gewohnt, auch der Nahverkehr war nicht beeinträchtigt. Die Regierung wertete dies als Zeichen, dass der Aufruf der Oppositionsbewegung zum Streik nur geringen Rückhalt finde. Die Koalition aus Bürgerrechts- und Oppositionsgruppen sprach hingegen von einem Erfolg.

Neue Protestmärsche gegen Präsident Jean-Bertrand Aristide sind für Sonntag und Montag geplant. Mit ihren seit Wochen anhaltenden Demonstrationen werfen die Menschen Aristide Machtmissbrauch und mangelnde Unterstützung für die Armen vor.

Der frühere Priester Aristide wurde 1990 der erste frei gewählte Präsident Haitis und galt als Hoffnungsträger. Ein Jahr später wurde er in einem Militärputsch gestürzt und 1994 mit amerikanischer Hilfe wieder eingesetzt. 1996 trat er ab, da ihm nur eine Amtszeit gestattet war, wurde aber im Jahr 2000 wiedergewählt. Angesichts der schlechten Wirtschaftslage und Korruptionsvorwürfen gegen die Regierung haben sich jedoch viele seiner früheren Anhänger von ihm abgewandt.

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