AA

Protestmarsch nach Kosovska Mitrovica

Tausende von Kosovo-Albanern sind am Montag von der Kosovo-Hauptstadt Pristina zu einem 40 Kilometer weiten Protestmarsch nach Kosovska Mitrovica aufgebrochen.

Die Marschierer wollen ihre Solidarität mit den in Kosovska Mitrovica lebenden Albanern demonstrieren. Zwischen der Kosovo-Friedenstruppe KFOR und den Veranstaltern des Protestmarsches war in der Nacht vereinbart worden, dass die Demonstranten die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Nur zwölf Marschteilnehmer dürften im Namen der übrigen Teilnehmer in die Stadt kommen, sagte am Montag ein britischer KFOR-Sprecher.

Die Albaner wollten mit ihrem „Marsch für Kosovo“ für eine Vereinigung von Mitrovica demonstrieren. In der zwischen Kosovo- Albanern und Serben geteilten Stadt war es in den vergangenen Tagen immer wieder zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Am Montag sollte die am vergangenen Freitag in Kosovska Mitrovica begonnene Razzia fortgesetzt werden, um weitere Waffen sicher zu stellen. Am Sonntag waren allein im serbischen Sektor im Norden der Stadt unter anderem zehn Kalaschnikow-Maschinenpistolen, Handgranaten und auch Sprengstoff gefunden worden, wie der Belgrader Sender B2-92 unter Berufung auf einen französischen KFOR-Oberst gemeldet hatte.

Auch im albanischen Stadtteil waren bereits große Mengen an Waffen und Munition sicher gestellt worden. An der Razzia, die noch einige Tage dauern soll, nahmen nach KFOR-Angaben etwa 2.500 Soldaten teil, vor allem Franzosen, Amerikaner, Briten und Deutsche. Etwa 300 KFOR- Soldaten hatten sich im Laufe des Sonntags aus der Nordhälfte Mitrovicas zurückgezogen, nachdem sie von Serben mit Steinen und Flaschen beworfen worden waren.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Protestmarsch nach Kosovska Mitrovica
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.