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Protestmarsch für entführten israelischen Soldaten

7.500 Teilnehmer bei der Demo
7.500 Teilnehmer bei der Demo ©APA (epa)
Vier Jahre nach der Entführung des israelischen Soldaten Gilad Shalit in den Gazastreifen durch palästinensische Extremisten sind am Sonntag Tausende von Israelis zu einem Protestmarsch aufgebrochen. Der von Shalits Familie angeführte Marsch begann in dessen Heimatort Mizpe Hila im Norden Israels und soll bis Jerusalem führen.

Nach Angaben des israelischen Rundfunks haben sich etwa 7.500 Menschen der Familie angeschlossen, um Druck auf die Regierung von Premier Benjamin Netanyahu auszuüben. Der Marsch soll knapp zwei Wochen dauern. In Jerusalem wollen die Eltern in einem Zelt vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten so lange ausharren, bis Shalit freigelassen ist. “Wir haben vier Jahre gewartet, Gilad hat vier zermürbende Jahre gewartet und wartet immer noch auf jene, die ihn geschickt haben – seine Vorgesetzten, den Ministerpräsidenten und den Verteidigungsminister – aber sie antworten nicht”, sagte Vater Noam Shalit. “Wir werden nicht mehr warten.” Der heute 23 Jahre alte Shalit war am 25. Juni 2006 nach einem Angriff bewaffneter Palästinenser auf einen israelischen Grenzposten, in dessen Verlauf zwei Soldaten getötet wurden, in den Gazastreifen verschleppt worden.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat an die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation appelliert, endlich Besuche der Familie sowie von Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bei dem Soldaten zuzulassen. “Die grausame Behandlung von Shalit fügt ihm und seiner Familie nur unnötiges Leid zu”, hieß es am Freitag in der Erklärung. Hamas fordert von Israel, im Gegenzug für die Freilassung von Shalit 1.000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen. 450 davon sind von der Hamas ausgewählt worden. Sie verbüßen wegen der direkten oder indirekten Beteiligung an blutigen Terroranschlägen zum Teil lebenslange Freiheitsstrafen.

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