Proteste, Warnungen und verschwundenes Wahlprogramm

Nach der Großdemonstration vergangene Woche gehen die Proteste gegen die geplante blau-schwarze Bundesregierung am heutigen Donnerstag in kleinerem Rahmen weiter. Große Versammlungen sind laut Polizei keine angezeigt. Für den Abend ist eine Demonstration am Ballhausplatz mit rund 500 Personen angemeldet. Aufgerufen wird zur Fortsetzung der Donnerstagsdemo diesmal von der Initiative Do.3. Zuvor und parallel sind mehrere kleinere Protestveranstaltungen geplant, darunter eine Aktion der Studierenden der Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz. Vergangenen Donnerstag hatten Zehntausende Menschen am Wiener Ballhausplatz gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ demonstriert.
Wahlprogramm nicht mehr auf FPÖ-Seite
Die FPÖ hat ihr Wahlprogramm von ihrer Webseite entfernt. Vergangene Woche war das 92-Seiten-Programm mit dem Titel "Festung Österreich - Festung der Freiheit" für die Nationalratswahl am 29. September noch auf der Homepage einsehbar. Nach dem grafischen Relaunch der FPÖ-Seite am gestrigen Mittwoch ist das Programm nicht mehr zu finden.
Pflegeverbände warnen vor Abschaffung der Pflege-Akademisierung
Pflegeverbände warnen vor der Umsetzung von FPÖ-Plänen zur Abschaffung der Akademisierung in der Pflege. Laut Wahlprogramm will die FPÖ die akademische Ausbildung für Pflegeberufe zurückfahren und zum alten System zurückkehren. Dem Argument, dass die Akademisierung den Personalmangel verschärfe, widersprechen der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV), die Vereinigung der Pflegedirektor:innen Österreichs (ANDA) und der Berufsverband Kinderkrankenpflege Österreich (BKKÖ). Ständige Änderungen bei den Karrierewegen würden deren Etablierungsprozess behindern, warnen sie. Unterstützen würden die Pflegeverbände die blaue Forderung nach einem Ausbau mobiler Dienste und von Tagesbetreuungsmodellen - allerdings müsse dafür professionelle Pflege als Unterstützung für Angehörige bereitgestellt werden.
(APA)