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Proteste gegen Homosexuellen-Event

VP-Kulturstadtrat Marboe verteidigt die 600.000 Schilling Förderung der Stadt.

Kulturstadtrat Peter Marboe (ÖVP) hat sich Montag in einer Aussendung von der geplanten „menschenverachtenden“ Werbekampagne des homosexuellen Szenefestivals „Wien ist andersrum“ distanziert. Auf den Plakatentwürfen werden die Vornamen von aktuellen Regierungsmitgliedern in diffamierender oder zweideutiger Weise verwendet.

Unter der Überschrift „Nachhilfe für Österreich“ will der veranstaltende Verein Ecce Homo auf Plakaten mit den Sätzen „Jörg ist schwul“, „Karl-Heinz ist eine Schlampe“, „Wolfgang ist eine richtige Sau“, „Benita liebt es steif“, „Franz ist eine Heulsuse“, „Thomas will Hormone gratis“, „Herbert trägt gern Uniform“ und „Peter föhnt gern heiß“ werben.

Die zuständige Kulturabteilung der Stadt Wien hat sämtliche Unterlagen der zuständigen Rechtsabteilung zur Untersuchung vorgelegt und legt Wert darauf, „dass vom Verein ’Ecce Homo’ lediglich konkrete Projekte im Rahmen des erwähnten Festivals vorgelegt und anschließend in der Gesamthöhe von 600.000 Schilling vom Kulturausschuss beziehungsweise vom Gemeinderat beschlossen wurden“.

Die Verwendung des Subventionslogos für die „geschmacklose“ Werbekampagne sei „ein wohl beabsichtigter unverschämter Missbrauch einer getroffenen Vereinbarung“, so Marboe. Dem „vordergründig immer wieder betonten Anliegen, mit dem Festival für mehr Toleranz und Akzeptanz den Schwulen und Lesben gegenüber einzutreten“, werde damit ein „denkbar schlechter Dienst erwiesen“.

„Peinlich und unzumutbar“ sei auch die Hinzufügung des Kennzeichens des österreichischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus “05“ im Festival-Namen. Das sei eine „Verniedlichung des Schreckens und der Rechtlosigkeit der Nazizeit“, da die Frauen und Männer von “05“ von einem Terrorregime verfolgt und ermordet oder bis Kriegsende mit dem Leben bedroht worden seien. „Es ist unbegreiflich, dass ein Festival, das Toleranz und Verständnis wecken will, glaubt, das mit einer derartig inhumanen und unreflektierten Werbekampagne erreichen zu können“, so Marboe.

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