Protestanten fühlen sich in der Türkei bedroht
Das schlimmste Ereignis war die Ermordung dreier protestantischer Christen in einem Bibel-Verlagshaus in der Stadt Malatya durch türkische Ultra-Nationalisten. Allerdings habe es sowohl vor als auch nach den Morden von Malatya Angriffe auf Gebetsstätten, Drohungen und offene Diskriminierung gegeben. Die Ereignisse von Malatya zeigten, wie viel Leid provokative Kampagnen hervorrufen könnten, heißt es in dem Bericht.
Das Dokument wurde dem Vorsitzenden der Menschenrechtskommission, Zafer Uskul, übergeben, der in Malatya den Prozess gegen die Mörder der drei Christen beobachtete. In dem Bericht werden kürzlich an Nicht-Muslimen begangene Menschenrechtsverletzungen beschrieben. Die Verfasser beklagen zugleich, dass viele der in Angriffe auf Christen involvierten Verdächtigen weder ausfindig gemacht geschweige denn festgenommen worden seien.
“Ungeachtet der Tatsache, dass die Glaubensfreiheit durch die Verfassung geschützt wird, war im letzten Jahrzehnt die Entwicklung von Kampagnen zu beobachten, deren Ziel das Anprangern, Verleumden und Provozieren nicht-muslimischer Gruppen ist. Im Zuge dieser Kampagnen hat es auch physische Angriffe auf diese Gruppen gegeben”, wird in dem Bericht beklagt. Die Verfasser erheben auch Vorwürfe gegen die türkische Presse. Desinformation habe dazu beigetragen, dass Nicht-Muslime zu Zielen von Angriffen radikaler Kreise geworden seien.