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Protestanten fordern schärfere Verfolgung von Anschlägen

Die türkische Union Protestantischer Kirchen hat eine schärfere Verfolgung von Angriffen auf ihre Glaubensbrüder in dem Land gefordert.

Die Polizei ermittele nach Anschlägen nicht ausreichend und verhalte sich oft gleichgültig, kritisierte der Verband in einem Brief an das Büro des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, über den die Tageszeitung “Sabah” am Freitag berichtete. Die Täter würden meist nicht gefunden. Verdächtige kämen nach kurzer Zeit oder nach Zahlung einer Geldstrafe auf freien Fuß.

Nach dem Mord an drei Christen in Malatya im vergangenen Jahr habe es eine Welle von Angriffen gegeben, berichtete der Verband. “Sabah” zeigte eine Landkarte, auf der 30 Zwischenfälle verzeichnet sind. Allein neun Angriffe habe es in Samsun an der Küste des Schwarzen Meeres geben, gefolgt von sieben in Antalya am Mittelmeer.

Bei einem Überfall im April 2007 auf einen kleinen Bibelverlag in der ostanatolischen Stadt Malatya waren ein 46-jähriger Deutscher und zwei zum Christentum übergetretene Türken getötet worden. Die Opfer waren zuvor an Stühle gefesselt und mit Messern gefoltert worden. Die Ermordung sorgte weltweit für Empörung. Die fünf Hauptverdächtigen werden nationalistischen Kreisen zugerechnet. Ihnen wird derzeit der Prozess gemacht.

Die Union Protestantischer Kirchen vertritt nach eigenen Angaben etwa 50 Gemeinden mit rund 3000 Mitgliedern, vor allem türkischen Konvertiten.

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