Mit an der Spitze sind hier Wiener Forscher. Die Bandbreite reicht von einer geplanten prophylaktischen Allergie-Impfung bis zu einem Therapeutikum gegen die Fisch-Allergie. Hier ein Überblick.
Die Top-Position in der Allergie-Forschung nehmen in Österreich die Arbeitsgruppen am Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Universität Wien um Univ.-Prof. Dr. Rudolf Valenta ein. Sie haben sich vor allem auf die Entwicklung rekombinanter, also gentechnisch hergestellter, Allergene zur Diagnose und Therapie von allergischen Erkrankungen spezialisiert.
Wie dringend das notwendig ist, zeigt eine Arbeit, in der die herkömmlichen standardisierten Allergen-Extrakte von Birkenpollen (fünf internationale Hersteller) auf ihren wirklichen Inhalt untersucht wurden. Sie werden derzeit – noch – für die Testung auf solche Allergien und als Inhaltsstoffe für die Hyposensibilisierung (Allergie-Impfung) eingesetzt. Das Ergebnis: Die Produkte mit angeblich immer gleichem Inhalt wiesen eine Bandbreite von 23,1 bis 297,8 Mikrogramm (Millionstel Gramm) pro Milliliter an Eiweißstoffen auf. Der Inhalt an Birkenpollen-Allergen Bet v 1 schwankte zwischen 1,62 und 19,61 Mikrogramm pro Milliliter. Das deutet darauf hin, dass mit den bisher verwendeten Produkten nur eine sehr rohe Dosierung möglich ist.
Bisher nicht per Hypo-Sensibilisierung (Allergie-Impfung) behandelbar ist die Fisch-Allergie. Doch hier könnte ein neues Projekt der Wiener Experten in Zusammenarbeit mit Grazer Spezialisten einen Weg in die Zukunft weisen: Sie konstruierten Varianten eines Karpfenmuskel-Proteins (Parvalbumin), das bei Mäusen zu einem Schutz vor allergischen Reaktionen führte. Es könnte sich für eine solche Immuntherapie eignen.