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Prominenz: Zwischen Begeisterung und Enttäuschung

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Mit gemischten Gefühlen äußerte sich die geladene Prominenz zum Opernball - Beckenbauer fand den Ball "angenehm", DJ Ötzi bemängelte fehlende Stars.

Zu den Gästen, die vermutlich vom Großteil der Besucher auf Anhieb erkannt wurden, zählte Bayern München-Präsident Franz Beckenbauer, der zum zweiten Mal dem Opernball die Ehre gab. „Das erste Mal war vor 32 Jahren“, erinnerte er sich. Er empfand die Stimmung als „recht angenehm“, wenn ihm auch der Trubel nicht ganz behagte: „Es hat diesmal halt in den Terminkalender gepasst. Es hat sich ein Freundeskreis gebildet, der sich hier einfinden wollte.“ Besonders herzlich begrüßt wurde Beckenbauer vom ehemaligen ÖFB-Präsidenten Beppo Mauhart sowie Bundesliga-Präsident Frank Stronach.

Stronach war im Unterschied zum vergangenen Jahr ohne Orden erschienen. Er betonte, „aus reinem Vergnügen“ gekommen zu sein: „Verpflichtungen habe ich keine.“ Der angebliche Höhepunkt der Wiener Ballsaison dürfte ganz nach seinem Geschmack ausgefallen sein, versprach er doch, „nicht das letzte Mal“ das Sangeshaus betreten zu haben.

DJ Ötzi: Wenig Stimmung

Ein wenig enttäuscht zeigte sich hingegen DJ Ötzi, der seine Empfindungen mit den Worten „Keine Stars, keine Stimmung“ zusammen fasste, ehe er sich höflichkeitshalber korrigierte: „Nein, es gefällt mir eh super.“ Auffallend war der Kopfschmuck des Sängers, dessen Haupt diesmal eine mit glitzernden Steinen durchsetzte Haube zierte: „Von Swarovski. Ein Sponsorgeschenk von einem Tiroler für einen Tiroler.“ Über den Wert hüllte sich der stolze Besitzer in dezentes Schweigen.

Hauptsächlich “alteigesessene” Prominenz

Unter den weiteren prominenten heimischen Vertretern aus der Kunst- und Showbranche waren vor allem alt eingesessene Größen zu finden. So fand ein Mal mehr Regie-Altmeister Franz Antel den Weg über die Feststiege, um anschließend von der Juxband „Das Balaton Combo“ auf den Arm genommen zu werden. Der beliebte Schauspieler Fritz Muliar hob die Hand widerwillig zum Victory-Zeichen, als ihn Fotografen baten, sich ordentlich in Pose zu werfen. Weit bereitwilliger gaben sich da Musical-Star Dagmar Koller oder Buchautorin Chris Lohner. Tischtennis-Weltmeister Werner Schlager verlieh dem Fest eine sportliche Note.

Der eine und andere Ballbesucher, dem die Hitze in den mit Menschen gefüllten Gängen und Logen zu schaffen machte, legte bei einem nahe gelegenen Würstelstand einen „Zwischenstopp“ ein. Der Betreiber hatte sein Angebot tagesaktuell angepasst und offerierte Jahrgangssekt, wobei man – je nach Durst – von einem Glas zu 0,1 Liter bis zu einer ganzen Flasche wählen konnte.

Nach Mitternacht zogen Opernball-Organisatorin Elisabeth Gürtler und Staatsoperndirektor Ioan Holender eine erste Bilanz. Gürtler war sichtlich zufrieden. Der Ball sei „ganz hochkarätig“ mit Prominenten aus Politik, Wirtschaft und Kunst besetzt gewesen. Holender verwies auf den „relativ hohen Gewinn“, den der Ball abwerfe. Dies sei ein „lebensnotwendiger Zuschuss“ für die Staatsoper.

Redaktion: Elisabeth Skoda

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