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Promi-Ehen: "Prenup" fürs Glück

Nur ein Football-Spiel pro Woche, keine Übernachtungen der Schwiegermutter, vorgeschriebene Positionen beim Sex - in den Eheverträgen amerikanischer Promis ist alles genau geregelt.

Ohne „prenuptial agreement“, kurz „prenup“ genannt, geht heute in Hollywood kaum jemand eine Ehe ein. Angesichts der Kurzlebigkeit vieler Ehen soll der kurz als „prenup“ bezeichnete Vertrag die Stars vor Vermögensverlusten im Scheidungsfall schützen – und vor allerlei anderem Ungemach, wie an den Beispielen deutlich wird. So bedauert mittlerweile vermutlich auch die Sängerin Jessica Simpson, dass sie bei ihrer Hochzeit vor drei Jahren auf den Abschluss eines Ehevertrags verzichtet hat: Da sie heute weit mehr verdient als ihr Noch-Gatte Kevin Lachey, muss sie ihm nach der Ende November angekündigten Scheidung vermutlich Millionen zahlen.

Mit ein wenig Verhandlungsgeschick hätte Simpson ihrem Mann außerdem einige Verhaltensregeln aufnötigen können. Viele Stars sind da nicht gerade zimperlich. Promi-Anwälte zitieren folgende Klauseln aus Eheverträgen der vergangenen Jahre:

– Die Ehefrau muss ihr Gewicht auf 54 Kilogramm reduzieren, andernfalls muss sie 100.000 Euro in das gemeinsame Vermögen geben.

– Ein Partner darf den anderen Drogentests unterziehen, bei einem positiven Ergebnis droht eine Geldstrafe.

– Jedes Mal, wenn er ihre Eltern beleidigt, muss er 10.000 Dollar (8.500 Euro) zahlen.

Diese Regeln seien legal, versichert Scheidungsanwalt Robert Nachshin. Bis auf das Sorgerecht für die Kinder und deren Alimente, die gerichtlich abgesegnet werden müssen, könne ein Ehevertrag praktisch alles regeln. Nachshin vertritt unter anderem die Bestseller-Autorin Terry McMillan, die im Sommer die Trennung von ihrem 23 Jahre jüngeren Mann bekannt gab – mit der Begründung, er habe sich als schwul erwiesen.

Während dieser Fall offenkundig nicht vorauszusehen und daher in McMillans Ehevertrag auch nicht geregelt war, versuchen nicht wenige Amerikanerinnen, sich schriftlich gegen Ehebruch zu versichern. So verpflichtete sich Michael Douglas in seinem Ehevertrag mit Schauspielerkollegin Catherine Zeta-Jones zur Zahlung mehrerer Millionen Dollar, falls er fremdgehen sollte. Das ehemalige Bond-Girl Denise Richards machte Charlie Sheen ähnliche Auflagen. Gerade bemüht sich das mittlerweile getrennt lebende Paar um einen Neuanfang.

Häufig wird in Eheverträgen auch das Sorgerecht für die gemeinsamen Haustiere geregelt. Und neben der Aufteilung von Besitztümern werden gelegentlich auch Ansprüche auf Personal vorab geklärt: Wer darf im Scheidungsfall den erprobten Gärtner oder den besonders sorgfältigen Pool-Putzer behalten? Besonders romantisch ist das alles nicht. Problematisch am Abschluss eines Ehevertrags sei das damit „implizierte Missvertrauen“, kritisiert der Familientherapeut Jeremy Ritzlin, der seit Jahren in Los Angeles praktiziert.

Einige Stars bringen dieser Idee deshalb auch wenig Sympathie entgegen. Roseanne Barr, die Hauptdarstellerin der Fernsehserie „Roseanne“, feuerte kurz vor ihrer Hochzeit mit Tom Arnold sogar ihren Anwalt, weil dieser einen Ehevertrag empfohlen hatte. Vier Jahre später wurde die Ehe geschieden, und Barr musste Arnold 50 Millionen Dollar zahlen.

Auch Popsängerin Britney Spears soll sich mit Händen und Füßen gegen den Abschluss eines Ehevertrags mit Kevin Federline gewehrt haben – bis ihre Mutter und ihre Manager sie schließlich überredeten. „Sie mögen von Liebe und Lust geblendet sein“, sagt der Anwalt Leon Bennett, der bereits Marlon Brando und Dennis Hopper vertreten hat. „Aber sie müssen dennoch geschützt werden.“

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