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Prokop erwartet reinigendes Gewitter

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Innenministerin Liese Prokop (V) glaubt, dass die Affäre um die suspendierten Wiener Polizei-Spitzenbeamten Roland Horngacher und Ernst Geiger auch ihr Gutes haben könnte.

„Ich glaube, es kann ein reinigendes Gewitter sein“, meint sie im APA-Sommerinterview, ohne Vorverurteilungen abgeben zu wollen. Früher habe man solche Vorwürfe intern und still geregelt. Jetzt würden klare Grenzen gezogen, lobte Prokop ausdrücklich die Etablierung des Büros für interne Angelegenheiten.

Die Innenministerin ortet in der Wiener Polizei trotz der an sich „großartigen“ Arbeit „Probleme struktureller Art“. Man habe lange nichts dabei gefunden, dass man mit jemanden aus der Szene gut Freund sei und dann über das ein oder andere spreche, spielte Prokop wohl auf Geiger an, der einem befreundeten Sauna-Besitzer eine Polizei-Razzia verraten haben soll. „Das sind Sachen, die einfach Grenzen überschreiten. Ich kann in ein gewisses nicht ganz klares Milieu nicht einsteigen. Da muss eine Distanz sein.“

Kritik von Oppositionspolitikern, dass die „Umfärbungen“ ihres Vorgängers Ernst Strasser (V) in der Führungsriege der Polizei zu den jetzt diskutierten Zuständen geführt hätten, kosten Prokop nur ein Lächeln: „Ich möchte das gerne einmal erläutert haben, wie das kommt. Die sind ja alle von einer Color (gemeint: die SPÖ, Anm.).“

Verteidigt wird von Prokop das Vorgehen des Wiener Polizeichefs Peter Stiedl in der Causa: „Ich habe keine Beschwerden.“ Stiedl habe in beiden Fällen korrekt gehandelt. Ob man nicht früher schon „gewisse Kontrahenten zur Ordnung rufen“ hätte sollen, wolle sie jetzt aber nicht öffentlich beurteilen, spielte die Ministerin auf die kolportierte Feindschaft zwischen Geiger und Horngacher an, die beide als seine eigenen Nachfolger gehandelt worden waren. Das sei eine Sache, die man intern diskutieren müsse: „Da muss sicherlich Ruhe einkehren. Die Arbeit ist so schwer, dass man die Kraft auf etwas anderes aufwenden muss als auf interne Streitereien.“

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