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Prödl und Wimmer freuen sich auf Herausforderung in England

Pröfl nimmt englische Liga ins Visier
Pröfl nimmt englische Liga ins Visier
Zwei österreichische Fußball-Teamspieler sind mit frisch unterzeichneten Premier-League-Verträgen ins ÖFB-Camp in Stegersbach eingerückt. Kevin Wimmer ist seit vergangener Woche Tottenham-Profi, Sebastian Prödl trägt ab Sommer das Watford-Leiberl. Beide Innenverteidiger erhielten Fünf-Jahres-Kontrakte und freuen sich auf die bevorstehenden Herausforderungen.


Für Prödl hat sich nach eigenen Angaben ein Traum erfüllt. “Schon bei Bremen ist mir immer wieder durch den Kopf gegangen, dass ich mich auch einmal in England beweisen will”, erklärte der Steirer.

Seine Unterschrift bei Watford sei eine Bauchentscheidung gewesen, betonte Prödl. “Ich hatte auch andere Angebote, aber mein Gefühl hat mir gesagt, dass Watford der richtige Verein für mich ist.” Ein Verbleib in Deutschland war für den bald 28-Jährigen kein großes Thema mehr. “Wenn ich diese Gelegenheit nicht genützt hätte, wäre es vielleicht nie etwas mit der Premier League geworden”, vermutete der Abwehrspieler.

Bisher machte sich Prödl zweimal vor Ort ein genaueres Bild von seinem künftigen Arbeitgeber, die Gelegenheit zur näheren Bekanntschaft mit den neuen Kollegen bietet sich mit Beginn der Vorbereitung Ende Juni oder Anfang Juli. Davor steht noch das EM-Qualifikationsspiel am 14. Juni gegen Russland in Moskau auf dem Programm, wo die ÖFB-Auswahl schon mit einem Punkt einen Riesenschritt Richtung EURO 2016 in Frankreich machen würde.

Auf derlei Rechenspiele will sich Prödl aber nicht einlassen. “Ich bin Fußballer, nicht Mathematiker.” Ein Rückzugsgefecht des ÖFB-Teams gegen Russland sei auf jeden Fall nicht zu erwarten. “Wir sind keine Italiener, die auf ein Unentschieden spielen können.”

Im Nationalteam nahm der 49-fache Internationale (4 Tore) zuletzt meistens nur eine Reservistenrolle ein, was Prödl allerdings keine allzu große Sorgen bereitet. “Natürlich sehe ich mich lieber auf dem Platz, doch ich habe keine schlechte Ausgangsposition. Ich spüre das Vertrauen des Teamchefs, er baut auf mich. Deshalb bin ich entspannt und werde da sein, wenn ich meine Chance bekomme”, versprach der frühere Sturm-Graz-Kicker.

Auch Wimmer hatte zuletzt in der Innenverteidigung gegenüber Aleksandar Dragovic und Martin Hinteregger das Nachsehen. “Die beiden haben ihre Sache immer gut gemacht, also gibt es daran auch nichts zu rütteln”, sagte der Oberösterreicher.

Mit einem Stammplatz und guten Leistungen bei Tottenham könnte Wimmer diese Hierarchie verändern. “Aber das wird nicht einfach für mich, es wird eine riesige Herausforderung”, vermutete der 22-Jährige, der durch seinen Sechs-Millionen-Euro-Wechsel von Köln an die Themse zum viert teuersten österreichischen Fußballer avancierte. “Das ist schon eine gewisse Auszeichnung für mich”, meinte Wimmer.

Für seinen nunmehrigen Ex-Club ging es in der vergangenen Saison vor allem um den Klassenerhalt, sein neuer Verein hingegen hat den Anspruch, regelmäßig international zu spielen. “Den Stress mit dem Abstiegskampf muss ich nicht jedes Jahr haben. Doch auch bei Tottenham ist es schwierig. Dieser Club will immer oben dabei sein, da ist die Erwartungshaltung hoch.”

Wimmer hält es für möglich, dass die “Spurs” nach Rang fünf in der abgelaufenen Spielzeit in der kommenden Saison mit den absoluten Top-Clubs mithalten können. “Tottenham hat zuletzt die Heimspiele gegen Chelsea und Arsenal gewonnen, aber zu viele Punkte gegen kleinere Vereine verloren. Das gilt es zu verbessern.”

So wie Prödl kann es auch Wimmer kaum erwarten, das Flair in Englands Stadien zu erleben. “Die Premier League ist gemeinsam mit Deutschland die beste Liga der Welt, das Tempo und die Atmosphäre dort sind etwas Besonderes. Dass ich mir diesen Traum schon so früh verwirklichen konnte, ist ein gutes Gefühl.”

Tottenham verpflichtete Wimmer für die Innenverteidiger-Position, von Teamchef Marcel Koller hingegen wurde der Neo-England-Legionär als Alternative für den verletzten David Alaba im zentralen Mittelfeld genannt. “Ich habe noch als 15-, 16-Jähriger im Mittelfeld gespielt. Das ist kein unbekanntes Gebiet für mich”, sagte der Ex-LASK-Spieler.

Die österreichische Delegation in der Premier League könnte demnächst noch weiteren Zuwachs bekommen. ÖFB-Team-Kapitän Christian Fuchs wurde erst am späteren Donnerstagabend im Team-Camp erwartet. Der Niederösterreicher führt offenbar ebenfalls Gespräche mit einem Club aus der höchsten englischen Spielklasse.

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