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Produktion im KTM-Werk läuft wieder an

Das KTM-Werk nimmt die Produktion wieder auf.
Das KTM-Werk nimmt die Produktion wieder auf. ©APA/MANFRED FESL
Seit 13. Dezember stand die Produktion beim Motorradhersteller KTM in Mattighofen still, heute hat sie wieder Fahrt aufgenommen. Ganz überstanden ist die Insolvenz aber noch nicht.
50-Mio.-Finanzspritze für KTM
Sanierungsplan angenommen

Am Montag verlief der erste Arbeitstag in der Produktion von KTM in Mattighofen nach der Insolvenzmeldung planmäßig. Nach dreimonatiger Pause wurde von morgens bis nachmittags wieder gearbeitet. Der Neustart im Einschichtbetrieb begann wie geplant, und die Produktion wird schrittweise gesteigert, so das Unternehmen.

Erste Motorräder aus KTM-Werk am Donnerstag

Zuerst stehen alltägliche Tätigkeiten der Motorradproduktion - Warenanlieferung und -inspektion, diverse Vormontagen, Start des Muster- und Prototypenbaus an. Auch die gesamte globale Lieferkette muss wieder aktiviert werden. Die ersten Motorräder dürften dann ab Donnerstag vom Band laufen. Eine Vollauslastung will man innerhalb von drei Monaten erreichen. Weitere Details, etwa wie viele der Arbeiter bereits ins Werk zurückgekehrt sind, werde es vom Unternehmen nicht geben, so ein Sprecher.

KTM-Investorensuche läuft weiter

Ganz überstanden ist die Insolvenz noch nicht: Der Sanierungsplan wurde von den Gläubigern zwar angenommen und eine erste Geldspritze von 50 Mio. Euro des indischen Miteigentümers Bajaj ermöglichte das Hochfahren des Werks. Bis Ende März sind aber noch weitere 100 Mio. Euro nötig, um den Betrieb im April und Mai zu sichern. Die 30-prozentige Gläubigerquote - insgesamt 600 Mio. Euro - muss bis 23. Mai ausbezahlt werden. Für Letzteres braucht es aber einen Investor. Dazu läuft ein geordneter Suchprozess, bei dem es mehrere Interessenten geben soll.

Zwar sickerten zuletzt immer wieder Namen durch, wie etwa Stephan Zöchling, Miteigentümer des Auspuffherstellers Remus und neuer Aufsichtsratschef der KTM-Mutter Pierer Mobility, oder BMW - der Autobauer hat sich jedoch offenbar bereits wieder aus dem Rennen genommen. Wirklich belastbare Informationen dazu gibt es aber nicht. Nur so viel: Es gebe "großes Interesse" und alle Interessenten, die noch im von der Citibank geführten Prozess verblieben seien, hätten Interesse am Erhalt des Standorts, hatte KTM-CEO Gottfried Neumeister nach der Annahme des Sanierungsplans durch die Gläubiger versichert. Wer auch immer zum Zug kommt, wird noch kartellrechtliche Genehmigungen abwarten müssen. Bis zur Freigabe könnte man also auf Fremdkapital angewiesen sein. Nach der Annahme des Sanierungsplans ist Stefan Pierer jedenfalls bei der KTM AG endgültig aus dem Vorstand ausgeschieden. Der Co-CEO legte sein Vorstandsmandat zurück, CEO Gottfried Neumeister hat damit die alleinige Führung.

Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer: "Tag der Hoffnung"

"Es ist heute sicherlich ein Tag der Hoffnung", sagte ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer zur Wiederaufnahme der Produktion bei KTM am Montag im Ö1-"Morgenjournal" des ORF. Doch die Lage bleibe herausfordernd: Es geht "jetzt darum, stabile Investorenlage herzustellen". Befürchtungen, dass der Motorradhersteller seine Produktion in Zukunft stärker nach Indien verlagern könnte, zeigen laut Hattmannsdorfer die "Umwälzungen, vor denen die Wirtschaft" mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit in Europa und Österreich stehe.

(APA/Red)

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