Prodi sagt Türkei „objektive" Bewertung zu

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hat der Türkei eine „objektive” Bewertung ihrer EU-Kandidatur zugesagt. Der Bericht der Kommission wird Grundlage für die Ende des Jahres vorgesehene Entscheidung der EU-Staats- und Regierungschefs über eine baldige Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Ankara sein. Die Türkei ist das einzige EU-Bewerberland, mit dem noch keine Beitrittsgespräche geführt werden.

Prodi bekräftigte zum Abschluss des ersten Besuches eines europäischen Kommissionschefs in der Türkei, die Geschwindigkeit der von der türkischen Regierung eingeleiteten Reformen sei bemerkenswert. Der türkische Außenminister Abdullah Gül sagte, die Türkei wisse, dass es auf dem Weg nach Europa noch einiges zu tun gebe.

Vorwürfe von türkischer Seite, beim Zypern-Problem übe die EU nur Druck auf die Türken aus, nicht aber auf die Griechen, wies Prodi zurück. Das sei nicht richtig, sagte der EU-Kommissionschef. Die geteilte Mittelmeerinsel wird im Mai in die EU aufgenommen. Bei seinen Gesprächen in der Türkei hatte Prodi mehrfach darauf hingewiesen, dass sich eine baldige Lösung des Konflikts zwischen Griechen und Türken auf der Insel positiv auf die türkische EU-Kandidatur auswirken würde.