Mit Dr. Elmar Marent, der seit 1. April 1990 Sicherheitsdirektor für Vorarlberg ist, tritt mit 30. September 2009 der dritte Sicherheitsdirektor der Zweiten Republik in Vorarlberg in den Ruhestand. Sein unmittelbarer Vorgänger war Dr. Walter Meissl. Marent beendet damit eine bemerkenswerte Karriere, die ihn vom provisorischen Gendarmen bis zum höchsten Polizeibeamten in Österreich führte, als er im Vorjahr von Juli bis Dezember geschäftsführender Leiter der Generaldirektion für öffentliche Sicherheit in Wien war. Vorarlberg hat die höchste Aufklärungsquote in Österreich. Das Aufgabengebiet des Sicherheitsdirektors ist vielfältig. Marent: Er ist die oberste Sicherheitsbehörde im Land und Bindeglied zwischen Ministerin und Landeshauptmann im Bereich der öffentlichen Sicherheit. Weiters koordiniert er das Sicherheitswesen im Land. Dazu ist ihm das Landespolizeikommando unmittelbar unterstellt. Das Sicherheitswesen wiederum umfasst die Aufgaben der Kriminalpolizei, den Staatsschutz sowie Polizei. In die Funktionszeit von Elmar Marent, der in seiner Freizeit eine Reihe von Sportarten vom Skifahren bis Tennis und Radfahren betreibt, fielen große gesellschaftliche und polizeiliche Veränderungen. Der EU-Beitritt brachte die Öffnung der polizeilichen Zusammenarbeit in Europa, und das Schengener Abkommen führte zu einer völlig neuen Philosophie, weg vom Grenzbalken und hin zur Grenzsicherung sowie zur Aufstellung einer eigenen Grenzpolizei. Zollwache und Gendarmerie wurden zusammengeführt, und die Wachkörper Bundesgendarmerie, Bundessicherheitswache und Kriminaldienst wurden zum Wachkörper Bundespolizei, zählt der zweifache Familienvater Marent auf.
In Doppelfunktion
1994 leitete er neben der Vorarlberger vorübergehend auch die Sicherheitsdirektion in Salzburg, weil es dort Irritationen gegeben hatte, und er war u. a. 1996 bis 1998 Mitglied der Österreichischen Delegation zur Vorbereitung des österreichischen Schengen-Beitritts in Brüssel. Er leitete aber auch in Wien die Ermittlungen im Zusammenhang mit Vorwürfen gegen das Innenministerium und war als Höhepunkt seiner Karriere geschäftsführender Leiter der Generaldirektion für öffentliche Sicherheit und damit der höchste Polizeibeamte in Österreich. Während es früher Internet- und EDV-Kriminalität praktisch nicht gegeben hat, ist die illegale Migration kein Thema der letzten Jahre. Das hat es immer schon gegeben, wenn auch nicht in diesem Ausmaß, erklärt Marent. Große Sorge bereitet ihm, dass man in der Gesellschaft bezüglich des Suchtmittelmissbrauchs zunehmend zur Tagesordnung übergeht. Dabei stelle der Suchtmittelmissbrauch ein unheimliches Gefahrenpotenzial für die Jugend dar. Wichtig waren für mich immer die Vernetzung mit den Verantwortlichen im Land und die Zusammenarbeit mit Liechtenstein, der Schweiz, Baden-Württemberg und Bayern. Das ist mit ein Grund, dass wir die höchste Aufklärungsquote in Österreich haben, stellt Marent abschließend fest.
ZUR PERSON
Dr. Elmar Marent Sicherheitsdirektor für Vorarlberg
– Geboren: 1947 in Bregenz
– Beruflicher Werdegang: 1965 Eintritt in die Bundesgendarmerie, Abendmatura, Jusstudium (Promotion 1976), Tätigkeit in der Bundespolizeidirektion Innsbruck, 1977 Eintritt in die Sicherheitsdirektion Vorarlberg, 1990 Sicherheitsdirektor für Vorarlberg
– Familie: verheiratet, zwei Kinder,
– Hobbys: Sport (Skifahren, Langlauf, Tennis, Radfahren, Motorradfahren), Garten.