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Pressestimmen zu Inzest-Fall in Amstetten

Die konservative Times fragt am Ende eines zusammenfassenden Artikels über die Ereignisse: "Wie viel wussten die Oberen über die Unteren? Haben sie die oberen Kinder im Garten spielen gehört? (...) Josef F. hat jedem der Hausbewohner das Herumstreunen im Keller strengstens verboten. Und niemand - niemand - hinterfragte die Autorität des Tyrannen von Amstetten."

“Bis jetzt wurde der Kampusch-Fall von vielen als der Inbegriff von Verdorbenheit in der Geschichte des Landes nach Ende des Zweiten Weltkrieges angesehen”, heißt es in der “New York Times” am Mittwoch.

Das englische Boulevardblatt “The Sun” titelte mit “Die Bestie neben der Küste” und Fotos sowie einem Video (“Verlies-Vater auf Urlaub”) von Josef F. am Strand von Thailand. “Ein Urlaubsvideo zeigt den verkommenen Josef F. beim Genießen der Sonne – während seine Kinder in einem dunklen Verlies kauern, das er 5.0000 Meilen weit weg gegraben hatte. (…) F. immer bedacht darauf, fröhlich herumtollend in seinen eng anliegenden Badehosen fotografiert zu werden, verbrachte bis zu drei Wochen auf seinen exotischen Ausflügen.”

Die liberale britische Tageszeitung “The Independent” schreibt in einem Leitartikel: “Es ist als ob die Welt sich plötzlich erinnert, dass Österreich neben Wiener Bällen, Strauß-Walzer und dem alpinen Paradies von “Sound of Music”, auch der Geburtsort von Adolf Hitler, ein Land in dem viele wegen des Anschlusses gejubelt haben und das erste Mitglied der Europäischen Union ist, das eine politisch weit rechts-stehende Partei in die Regierung aufnimmt. Daraus zu schließen, dass Österreich und Josef F. eindeutig füreinander gemacht sind, lässt das nationales Stereotypisieren aber zu weit gehen.”

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