Bei der Verleihung des zweiten Österreichischen Filmpreises am Abend des am 27. Jänners 2012, versammelte sich in der Filmstadt Wien beinahe die gesamte heimische Filmszene, um herausragende Kinoproduktionen in insgesamt 13 Kategorien zu würdigen.
Doppelt so viele Gäste wie im Vorjahr besuchten die Veranstaltung und waren dabei, als im Rahmen der festlichen Gala die Preisträger gekürt wurden. Rupert Henning moderierte die Veranstaltung gemeinsam mit den Vorjahressiegern Andreas Lust (“Der Räuber”) und Barbara Romaner (“Mahler auf der Couch”).
Mitfavoriten eher enttäuscht
Mit Akademie-Präsident Karl Markovics hatte das Event nicht nur einen großen Gewinner, sondern mit Markus Schleinzer (“Michael”) und Elisabeth Scharang (“Vielleicht in einem anderen Leben”) auch zwei enttäuschte Mitfavoriten.
Von je fünf Nominierungen konnte “Michael” nur jene für die beste Tongestaltung und “Vielleicht in einem anderen Leben” jene für die beste Darstellerin (Ursula Strauss) in eine Auszeichnung umwandeln. Glawoggers “Whores’ Glory” verzeichnete dagegen ebenso wie Wolfgang Murnbergers “Mein bester Feind” zwei Filmpreise. Die Preisträger werden von mehr als 200 Mitgliedern der Akademie per anonymem Wahlverfahren ermittelt.
Auszeichnungen in 13 Kategorien vergeben
In jeder der 13 Kategorien gewannen Kinoproduktionen, an denen der ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens maßgeblich beteiligt war: Gleich sechs Preise (“Bester Spielfilm”, “Bestes Drehbuch”, “Beste Regie”, “Bester männlicher Darsteller”, “Bester Schnitt” und “Beste Musik”) gingen an Karl Markovics’ Regiedebüt “Atmen”.
Weitere zwei Auszeichnungen konnten Michael Glawoggers Dokumentarfilm “Whores’ Glory” (“Bester Dokumentarfilm” und “Beste Kamera”) und Wolfgang Murnbergers “Mein bester Feind” (“Beste Maske” und “Bestes Kostümbild”) für sich verzeichnen. Der Österreichische Filmpreis 2012 ging weiters an “Michael” (“Bester Ton”), “Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan” (“Bestes Szenenbild”) und “Vielleicht in einem anderen Leben” (“Beste weibliche Darstellerin”).
Zechner bei der Verleihung vom Filmpreis
ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner zeigte sich begeistert: “Filme wie ‘Atmen’, ‘Michael’ und ‘Whores’ Glory’ haben bereits für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Umso mehr freut es mich, dass auch beim Österreichischen Filmpreis diese und noch drei weitere großartige Produktionen, die in enger Zusammenarbeit mit dem ORF entstanden sind, ausgezeichnet wurden. Die Fülle an nationalen und internationalen Auszeichnungen für Fernseh- und Kinofilme mit ORF-Beteiligung verdeutlichen die hervorragende und enge Zusammenarbeit der österreichischen Filmwirtschaft mit dem ORF und bestärken mich in meinem Vorhaben, das eigenproduzierte fiktionale Programm noch weiter auszubauen.”
Von offizieller Seite gaben sich sowohl Kulturministerin Claudia Schmied (S), Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S), die Wiener Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz die Ehre.
Der Österreichische Filmpreis 2012: Alle Preisträger im Überblick
Beste Tongestaltung: “Michael” / Veronika Hlawatsch, Klaus Kellermann, Bernhard Maisch )
Beste Maske: “Mein bester Feind” / Michaela Oppl, Barbara Fröhlich
Bestes Kostümbild: “Mein bester Feind” / Martina List
Bestes Szenenbild: “Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan” / Christoph Kanter
Beste Musik: “Atmen” / Herbert Tucmandl Bester Schnitt: “Atmen” / Alarich Lenz
Beste Kamera: “Whores’ Glory” / Wolfgang Thaler
Bester männlicher Darsteller: “Atmen” / Thomas Schubert
Beste weibliche Darstellerin: “Vielleicht in einem anderen Leben” / Ursula Strauss
Bestes Drehbuch: “Atmen” / Karl Markovics
Beste Regie: “Atmen” / Karl Markovics
Bester Dokumentarfilm: “Whores’ Glory” / Produktion: Erich Lackner, Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn; Regie: Michael Glawogger
Bester Spielfilm: “Atmen” / Produktion: Dieter Pochlatko, Nikolaus Wisiak; Regie: Karl Markovics
Alles in allem hat sich die Veranstaltung wohl im Vergleich zum Vorjahr um einiges weiterentwickelt – die im ersten Jahr noch in eher kleinem Rahmen abgehaltene Zeremonie zur Verleihung vom Österreichischen Filmpreis wurde im zweiten Jahr praktisch vom intimen Fest zur großen Gala im (Film-)Industrie-Chic.