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Preise bei Eigentumswohnungen stabilisieren sich: Hype in Wien bald vorbei

Eigentumswohnungs-Hype bald vorbei - Preise stabilisieren sich
Eigentumswohnungs-Hype bald vorbei - Preise stabilisieren sich ©Bilderbox (Sujet)
Nach jahrelangem Auf und Ab sollen sich jetzt die  Eigentumswohnungs-Preise in Wien stabilisieren. Das meinen zumindest die Experten.
Grenze bei Mieten in Wien
Pilz bewohnt günstige Gemeindewohnung

Nach rund 40- bis 50-prozentigen Preisanstiegen in den letzten vier Jahren werde es künftig nur noch moderate Aufschläge von 2 bis 5 Prozent jährlich geben, erwartet Michael Pisecky, Geschäftsführer der s Real Immobilien. Für den Mietwohnungssektor mit 2012 inflationskonformen Teuerungen mahnte er von der Politik mehr neue Wohnbauten ein, speziell in Niederösterreich und Wien werde unter dem Bedarf gebaut. Zudem müssten neue Baugründe mobilisiert werden.

Derzeit gebe es einen eklatanten Flächenmangel: Wien benötige in den nächsten 20 Jahren 200.000 neue Wohneinheiten, doch gebe es derzeit nur Flächen für 90.000 Stück, warnte Pisecky am Dienstag in einem Pressegespräch. Auch wegen mangelnder Fördermittel hinke der Neubau dem Bedarf hinterher: Eigentlich sollten jährlich 8.500 bis 10.000 neue Wohnungen in Wien errichtet werden, effektiv seien es aber nur 6.000 bis 6.500, davon zu drei Viertel geförderte.

Debatte um Mietgrenzen in Wien

Dem Grundstücksmangel abhelfen könnte laut Pisecky eine “Nachverdichtung”, also zum Beispiel die Aufstockung vorhandener Gebäude. Dafür seien 85 Prozent der Wiener Häuser geeignet, insgesamt könne man so 40 Prozent an Nutzfläche hinzugewinnen. Debatten um Miet-Obergrenzen hält Pisecky für “obsolet”, da ohnedies 65 bis 70 Prozent der Wiener Wohnungen preisgeregelt seien und dort die monatliche Nettomiete meist bei nicht mehr als 5 Euro/m2 liege – gegenüber zirka 10 Euro/m2 netto im freifinanzierten Bereich. “Die Wiener und Wienerinnen wohnen also im Durchschnitt sehr günstig”, so der s-Real-Chef.

Die Mieten im freifinanzierten Bereich haben sich 2012 in Wien mit Ausnahme der südlichen Randzone nur leicht nach oben bewegt, ergab eine Analyse aller Angebote auf der wohnnet.at-Online-Plattform. Einen regelrechten Angebots-“Knick” nach unten hat das mit 1. Dezember in Kraft getretene Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG) bewirkt. Seither seien schlagartig 20 Prozent der Miet- und Kaufobjekte vom Markt verschwunden, sagte Erlebach – offenbar aus Angst der Eigentümer und Vermieter vor Strafen, obwohl die Neuerungen eigentlich ein Jahr bekannt gewesen seien. Auch andere Plattformen seien von dieser Entwicklung betroffen, so Pisecky, der erwartet, dass vor allem Eigentums-Angebote aber wieder bald “zurückkehren” werden.

(Red./APA)

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