Preisabsprachen: BWB stellte Bußgeldanträge gegen Spar

Die Höhe des beantragten Bußgeldes wollte die BWB auf APA-Anfrage nicht kommentieren. “Nach Auswertung umfangreicher Beweismittel hat sich der begründete Verdacht erhärtet, dass die Endverkaufspreise für verschiedene Produktgruppen (z. B. Molkereiprodukte, Bier) zwischen Unternehmen der Spar-Gruppe und Lieferanten durch Vereinbarungen und/oder abgestimmten Verhaltensweisen direkt und indirekt festgesetzt wurden”, heißt es in der Mitteilung. Die vertikalen Preisbindungen seien “auch durch (indirekte) horizontale Abstimmungen ergänzt” worden.
Spar: Zentrale acht Tage durchsucht
Im Jänner und Februar 2013 hatten die Wettbewerbshüter acht Tage lang die Spar-Konzernfiliale in Salzburg durchsucht und im August auch der Kärntner Spar-Regionalzentrale einen Besuch abgestattet. Spar und die BWB haben sich in der Vergangenheit einen medialen Schlagabtausch geliefert. Spar fühlt sich von den Wettbewerbshütern wegen des Verdachts von Preisabsprachen zu Unrecht verfolgt und mittels Spionagesoftware sogar kurzfristig überwacht.
Bei den seit über zwei Jahren laufenden Ermittlungen der Wettbewerbshüter im Lebensmitteleinzelhandel und in der Nahrungsmittelbranche musste bisher Rewe (u. a. Billa, Merkur) eine Strafe von 20,8 Mio. Euro zahlen, Berglandmilch (Schärdinger, Tirol Milch) rund 1,1 Mio. Euro, die Brau-Union, Ottakringer, Stiegl auch 1,1 Mio. Euro, Kärntnermilch 375.000 Euro, Emmi rund 210.000 Euro und die Vorarlberger Mühlen- und Mischfutterwerke 58.500 Euro. (APA)