AA

Praxisnähe entscheidet

Dornbirn - An aktuellen Beispielen erarbeitet Dr. Markus Ilg Grundlagen für angehende Betriebswirte.

327 Studenten nehmen heute und morgen an der Fachhochschule Vorarlberg ihre Abschlusszeugnisse entgegen. Für die Lehrenden wie Dr. Markus Ilg bedeutet das lauter letzte Augenblicke: Händeschütteln, Glückwünsche. Nicht ausgesproche Hoffnungen und bisweilen auch Befürchtungen. Aber da schüttelt Ilg den Kopf. Natürlich ist „nicht immer alles perfekt“. Und „die Bachelor- und Masterprüfungen sind keine Selbstläufer“, das haben ein paar Studenten auch heuer „schmerzhaft erfahren“.

„Gut ausgebildet“

Dennoch: Für das Gros gilt, was Ilg den Vorständen aus der Wirtschaft glaubt schuldig zu sein: „Unsere Studenten sind gut ausgebildet.“ Dass der Bachelor-Abschluss die ihm gebührende Anerkennung erfährt, „braucht eben Zeit“. Es braucht vor allem „erfolgreiche Praxisbeispiele vieler Absolventen, und die haben wir“. Ilg selber unterrichtet seit einem Jahr an der Fachhochschule Vorarlberg. Er ist Hochschullehrer für Controlling. Vorgezeichnet war dieser Weg nicht. Erst einmal hat Ilg Software entwickelt, schon am BORG Feldkirch. Seinem programmierbaren Taschenrechner hat der Gymnasiast ein Ratespiel in den Speicher geschrieben. Später arbeitete Ilg als Softwareentwickler für Apple-Macintosh und Großrechnersysteme. „Aber ich sah auch, dass es die Betriebswirte waren, die solche Aufträge vergeben haben.“ Also wechselte er die Seiten. Ging in den IT-Bereich der Landesbank Baden-Württemberg und promovierte mit 34 Jahren als Spätberufener am Lehrstuhl Controlling der Universität Stuttgart.

Er liebt die Diskussion

Heute unterrichtet er selber. Baut seine Vorlesungen auf aktuelle Themen auf wie wertorientiertes Management und Risikomanagement. Genießt die Diskussionen vor allem mit berufsbegleitenden Studenten. Nicht, dass er die Vollzeitstudierenden weniger schätzte. Aber „die anderen bringen ihre Erfahrungen mit“. Das würzt den Disput ungemein. Was ist für angehende Betriebswirte aus seiner Sicht besonders wichtig? „Fundierte Grundkenntnisse“, antwortet Ilg ohne Zögern. Und dann sollte jeder im Laufe des Studiums seine Neigung entdecken, „sein Profil schärfen, um aus der Masse hervorzustechen“. Vor allem erwartet Ilg von seinen Studenten „Umsetzungsnähe“. Dann ist ihm um die Absolventen auch nicht bange. „Ein praxisnahe gut ausgebildeter Betriebswirt kommt sicher unter“, ist Ilg überzeugt. Die Absolventen, die diese Woche die Fachhochschule verlassen, haben fast durchgehend bereits Jobzusagen in der Tasche. Seinen eigenen Bereich „Controlling & Finance“ stellt Ilg zusammen mit Dr. Thomas Breuer vom hauseigenen Forschungszentrum am 10. Februar 2011 in den Mittelpunkt eines ganztägigen Wettbewerbs. Absolventen verschiedener Universitäten werden sich mit den Fachhochschülern in Referaten messen. Und diese haben gar nicht so schlechte Karten. Das sagt Ilg zwar nicht. Aber seine Augen verraten es.

Zur Person

Dr. Markus Ilg Seit 2009 an der Fachhochschule Vorarlberg als Hochschullehrer für Controlling tätig
Geboren: 1966
Ausbildung: Er promovierte an der Universität Stuttgart-Hohenheim, ist Diplom-Ökonom und besitzt einen Abschluss als akademisch geprüfter Informationstechniker.
Laufbahn: Vor der FH Controlling-Experte der Unternehmensberatung zeb/mit Hauptsitz in Münster
Familie: geschieden, zwei Kinder

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Praxisnähe entscheidet
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen