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Präsident Aristide kündigt Rücktritt an

Der haitianische Präsident Aristide ist dem internationalen Druck und dem bewaffneten Aufstand gewichen. Nach der Ausreise aus dem Karibik-Staat kündigte er seinen Rücktritt an.

Der Premierminister von Haiti, Yvon Neptune, hat am Sonntag den Rücktritt von Präsident Jean-Bertrand Aristide offiziell bestätigt. In Haiti übernimmt nun der bisherige Präsident des Obersten Gerichtshofs, Boniface Alexandre, für den Übergang die Amtsgeschäfte des zurückgetretenen Präsidenten Aristide.

Aristide habe mit seinem Schritt ein Blutvergießen vermeiden wollen, sagte Premier Neptune in einer Erklärung in der Hauptstadt Port-au-Prince. „Die Aufgabe ist nicht leicht”, sagte Alesandre bei einer Pressekonferenz. „Haiti befindet sich in einer Krise. Es braucht alle seine Söhne und Töchter.” Auf die Frage, warum er sich zu dem Schritt entschlossen habe, sagte er: „Weil es die Verfassung vorsieht”. Dem Schritt müsste allerdings das Parlament zustimmen. Die Amtszeit der meisten Abgeordneten ist aber Anfang des Jahres abgelaufen.

Die Opposition in Haiti hat unterdessen den internationalen Plan zur Beendigung der Krise akzeptiert. Nach dem Rücktritt von Aristide gebe es keinen Grund mehr, den Plan abzulehnen, sagte Oppositionsführer Evans Paul am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Der Plan sieht unter anderem die Entsendung einer internationalen Sicherheitstruppe in den Karibikstaat vor.

Aristide hat sich nach der Flucht aus seinem Land zunächst in die benachbarte Dominikanische Republik abgesetzt. Wie ein Sprecher der dominikanischen Präsidentschaft in der Hauptstadt Santo Domingo mitteilte, traf Aristide auf dem Flughafen Barahona im Südwesten des Landes ein. Der haitianische Konsul in der Dominikanischen Republik, Edwin Paraison, teilte wenig später mit, Aristide habe sich nach Marokko abgesetzt. Andere Quellen sprachen davon, dass ein Flugzeug mit Aristide an Bord zu einem Tankstopp auf der Karibikinsel Antigua zwischengelandet sei. Aristide wolle nach Südafrika weiterreisen, berichteten örtliche Rundfunksender.

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