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Prag geht gegen Autoren von Studie vor

Die tschechische Regierung will gegen die Autoren einer UNICEF-Studie zu Kinderprostitution im deutsch-tschechischen Grenzgebiet vorgehen. Studie

Das Innenministerium werde untersuchen, ob die Verantwortlichen des deutschen Sozialprojekts KARO ein Verbrechen oder Delikt begangen hätten, indem sie den beobachteten Kindesmissbrauch im deutsch-tschechischen Grenzgebiet nicht versucht hätten zu verhindern, sagte der Ministerialbeamte Michal Mazal der tschechischen Nachrichtenagentur CTK am Montag.

KARO hatte seit 1996 rund 500 Mädchen und Jungen im tschechischen Bezirk Karlsbad beobachtet, die sich selbst zur Prostitution anboten oder von Erwachsenen angeboten wurden. Der Studie zufolge werden Kinder aller Altersgruppen und sogar Säuglinge missbraucht.

Die am 28. Oktober veröffentlichte Studie der Autorin Cathrin Schauer war vom UN-Kinderhilfswerks UNICEF in Auftrag gegeben worden. Die Studie lieferte Beweise für eine starke Zunahme der Kinderprostitution im Grenzgebiet sowie eindeutige Hinweise auf organisierten Kinderhandel. Der tschechische Ministerpräsident Vladimir Spidla wies die Anschuldigungen als „unrealistisch“ zurück.

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