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Postcards From The Zoo - Trailer und Kritik zum Film

In die österreichischen Kinos kommt diese Woche mit "Postcards From The Zoo" ein gesellschaftskritisches Kinomärchen.

Als Kind in einem Zoo ausgesetzt, wächst das Mädchen Lana (Ladya Cheryl) weitgehend fern der menschlichen Realität auf. Mit dem Erwachsenwerden kommt die Zeit, da ihr die Gespräche mit den Tieren nicht mehr genügen, um die Wirklichkeit zu erkennen.

Postcards From The Zoo: Die Geschichte

Ein Magier im Cowboy-Dress (Nicolas Saputra), der die Zoo-Besucher mit seinen Tricks unterhält, wird zur personifizierten Verlockung auf die Welt vor der umgebenden Mauer. Doch dort findet sich die junge Frau schließlich in ganz anderen Zwängen wieder.

Der indonesische Autor und Regisseur Edwin (ohne Nachname) entwickelt in “Postcards From The Zoo”seine Auseinandersetzung mit den Grenzen und Einschränkungen der bürgerlichen Gesellschaft als bezwingendes Kino-Gedicht. In Bildern von sagenhafter Schönheit und vielen skurrilen Szenen wandelt er mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen Illusion und Wirklichkeit. Mythen, Sagen und Legenden seiner Heimat verdichtet er dabei zu einem klaren Spiegel heutiger Lebensbedingungen in der von Industrialisierung und Profitsucht geprägten Welt.

Postcards From The Zoo: Die Kritik

In langen, ruhigen Bildfolgen voller exotischer Reize werden die Tiere zu Helden, zu Wesen, die sich selbst in Gefangenschaft ihre Würde bewahren. Im Verlauf der an geheimnisvollen Momenten reichen Erzählung rückt dann mehr und mehr die Entwicklung des Mädchens Lana in den Mittelpunkt. Die oft in melancholische Halbschatten getauchten Bilder der Begegnungen Lanas mit dem zaubernden Cowboy deuten zunächst eine zarte Lovestory an. Doch daraus wird eine bittersüße Mär vom Erwachen in der Wirklichkeit.

Die Geschichte mündet darin, dass Lana in einem Massagesalon zwielichtiger Art selbst so etwas wie ein begafftes Tier wird. Am Schluss bleibt die beunruhigende Frage, ob auch sie sich ihre Würde bewahren kann. Lange Zeit herrlich versponnen und deshalb faszinierend, wird der Film am Ende zu einem nüchternen Report alltäglichen Irrsinns. Die vorher ausführlich gefeierte Eigentümlichkeit der Tiere lässt jedoch die Hoffnung zu, dass es doch auch Persönlichkeiten gibt, die das Leben mit schlichter Menschlichkeit bereichern.

Der Film ist in Wien unter anderem im Kino in der Milleniumcity Wien zu sehen.

(Red./APA)

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