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Postbus-Fahrer besetzten Sitzungssaal

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Vor einem außerordentlichen Aufsichtsrat der Österreichischen Postbus AG zur geplanten Teilprivatisierung des Unternehmens haben Proteste der Gewerkschaft am Mittwoch, zu einem Eklat geführt.

Rund 100 Gewerkschafter belagerten für eine knappe Stunde den Sitzungssaal. In einer hoch emotional geführten Konfrontation mit dem Postbus-Aufsichtsratsvorsitzenden, ÖBB-Vorstand Ferdinand Schmidt, und Postbus-Chefin Wilhelmine Goldmann warfen sie dem Management vor, das Unternehmen damit zu zerstören. Schmidt und Goldmann wiesen die Vorwürfe zurück.

Der Verkauf eines Unternehmensdrittels an private Busunternehmen, der von der Regierung vorgegeben wird, soll laut Schmidt demnächst „eingeleitet werden“. Die Gewerkschaft droht mit weiteren Protesten bis hin zum Streik. Die heutige Konfrontation sei nur ein „Auftakt“ gewesen, sagte Betriebsratsvorsitzender Robert Wurm.

Die Hauptversammlung beim Postbus, die vor dem Sonderaufsichtsrat angesetzt worden war, wurde wegen der Gewerkschaftsproteste kurzerhand in einen anderen Raum verlegt. Der laut Tagesordnung vorgesehene formale HV-Beschluss zur Teilprivatisierung ist am Mittwoch aber nicht gefällt worden, hieß es aus dem Postbus. „Es hat keinen Antrag gegeben“, bestätigte auch Eigentümervertreter, ÖBB-Vorstand Ferdinand Schmidt. Die Entscheidung sei jedoch ein Formalakt, tatsächlich habe der Privatisierungsprozess mit einem Aufsichtsratsbeschluss bereits Ende des Vorjahres begonnen – „der läuft“, sagte Schmidt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen seien mit der EU abgeklärt worden. Demnächst werde man Kontakt mit den privaten Interessenten aufnehmen, so Schmidt.

Link: www.postbus.at

Redaktion: Birgit Stadtthaler & Cornelia Schaupp

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