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Post wird 2003 teurer

Die Österreichische Post AG will im neuen Jahr das Porto kräftig erhöhen. Post-Sprecher Michael Homola bestätigte am Freitag einen Bericht der "Presse"

Briefe schicken wird im neuen Jahr massiv teurer. Knapp vor Jahreswechsel hat die Österreichische Post AG hat am Freitag für 2003 eine generelle Preisanhebung angekündigt. Demnach soll das Porto für Standardbriefe (bis 20 Gramm) von 51 auf 55 Cent – also knapp 8 Prozent – angehoben werden. Briefe zwischen 20 und 50 Gramm sollen sogar von 0,58 auf 0,75 Euro und damit um stolze 30 Prozent teurer werden. Auch die Preise für die meisten anderen Briefkategorien, Paketgrößen und sonstige Postservices werden angehoben.

Die neuen Tarife für Briefe über 100 Gramm, Pakete und sonstige Services treten mit 1. Mai 2003 in Kraft, Briefe unter 100 Gramm sollen ab 1. Juni teurer werden. Letzterem muss das Infrastrukturministerium allerdings bis Ende Februar noch zustimmen.

Die Post begründet die Preisanhebung mit einem deutlichen Umsatzrückgang 2002, bedingt vor allem durch neue Technologien – also etwa E-Mail und SMS-Handynachrichten. Wolle man den Universaldienst aufrechterhalten, sei eine Erhöhung des Standardtarifs aus betriebswirtschaftlicher Sicht „notwendig“, so das Unternehmen in Richtung Infrastrukturministerium. Dieses hatte eine Erhöhung des Briefportos erst im September 2002 abgelehnt – damals mit der Begründung, dass die Post zunächst ihre Qualität verbessern müsse. Gemeint waren damit vor allem die massiven Anlaufschwierigkeiten der Post mit dem neuen Briefzentrum Wien. Diese Probleme seien nun beseitigt, einer Anhebung stehe daher nichts mehr im Weg, heißt es aus der Post.

Nicht genehmigungspflichtig und damit fix ist die Anhebung der Tarife für Briefe ins Ausland, für Briefe über 100 Gramm, Pakete und sonstige Postservices. Auslandsbriefe werden wie die Inlandsbriefe um bis zu 30 Prozent teurer, Pakete laut neuer Preistabelle um bis zu 8 Prozent. Ein Paket bis 2 kg wird künftig 3,70 (statt bisher 3,56 Euro) kosten, Pakete zwischen 2 und 4 kg 4,70 Euro statt derzeit noch 4,36 Euro und Pakete bis 8 kg 5,70 Euro statt 5,45 Euro.

Kräftig teurer werden auch Gebühren für Postvollmachten, die etwa anfallen, wenn jemand anderer als der Adressat einen Amtsbrief abholt. Sie steigen gleich von 8,14 Euro auf 15 Euro. Merklich steigen auch die Preise für Nachforschungsaufträge – von 3,63 auf 4,00 Euro. Postlagernde Sendungen, derzeit kostenlos, kosten künftig 1 Euro. Nur geringfügig teurer werden Tarife für Nachsender und Einschreiben.

Billiger werden lediglich Postfächer, Paketbriefe über 20 kg, Wertbriefe über 1.500 Euro und auch Inlandsbriefe bis 350 Gramm. Dafür fallen unter die Kategorie Briefe bis 350 Gramm künftig auch Briefe von 100 bis 150 Gramm. Die Tarifstufe „bis 150 Gramm“ wird aufgelöst.

Die Post sieht sich mit den neuen Tarifen auf „kostenorientiertem internationalem Niveau“. Das Porto für den Standardbrief im Inland sei zuletzt vor sechs Jahren angepasst worden. Mit 55 Cent liege das heimische Porto für den Standardbrief nun auf dem Niveau Deutschlands. Italien und die Schweiz seien mit 62 Cent noch immer teurer. Bei Briefen zwischen 20 und 50 Gramm sei selbst Deutschland mit 1 Euro auch nach der Erhöhung verglichen mit Österreich noch deutlich teurer, so die Post.

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