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Possession - Trailer und Kritik zum Film

Das Böse lauert in der Kiste. Ein aus einer hölzernen Schatztruhe befreiter Dibbuk stürzt in dem US-Horrorfilm "Possession - Das Dunkle in Dir" eine Familie ins Unglück. Der Exorzismus-Schocker des dänischen Regisseurs Ole Bornedal ("Nachtwache") kletterte in den amerikanischen Kinocharts gleich am Start-Wochenende auf Platz eins. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Dabei erzählt der Gruselstreifen sehr konventionell und vorhersehbar die schon in zahllosen Genrefilmen von “Der Exorzist” bis “Der letzte Exorzismus” ausgeschlachtete Geschichte vom bösen Geist nach, der in ein junges, unschuldiges Mädchen fährt. Ab Freitag nun auch in den österreichischen Kinos.

Dibbuk in der Kiste – Exorzismus-Schocker “Possession”

Die zehnjährige Emily (Natasha Calis) leidet stark unter der Trennung ihrer Eltern Clyde (Jeffrey Dean Morgan) und Stephanie (Kyra Sedgwick). Zum ersten Mal nimmt der Vater sie und ihre Schwester über das Wochenende mit in das neue, kalt durchgestylte Haus, das er allein bezogen hat. Als sich Emily bei einem Flohmarktbesuch ein antikes Kästchen aussucht und ihren “Schatz” fortan nicht mehr aus den Augen lässt, ahnt der Zuschauer schon Schlimmes. Denn er weiß aus der Anfangssequenz des Films, was der Vorbesitzerin der schwarzen Holzkiste geschah.

Als Emily die fest verschlossene Truhe endlich aufbekommt, weht ein eisiger Wind durch das Zimmer des Kindes und das Unheil nimmt seinen Lauf. Mit nächtlichen Fressattacken vor dem Kühlschrank fängt Emilys Veränderung an. Sie wird immer aggressiver, rammt beim Abendessen dem Vater die Gabel in die Hand, ihr schmächtiger Körper bäumt sich unter dem Einfluss unheimlicher Kräfte schmerzhaft auf, Nachtfalter und Finger einer Hand drängen durch die Kehle des Mädchens nach draußen.

In kühlen Farben und sehr überschaubar komponierten Bildern erzählt Regisseur Bornedal von einem Fall von Besessenheit. Vielleicht hat sich der böse Geist ausgerechnet Emily ausgesucht, weil sie gerade so traurig und verzweifelt über die neue familiäre Situation ist. Doch tatsächlich fehlt dem Film die zweite, psychologische Ebene völlig. Unklar bleibt auch, wer dieser Untote ist, der sich des Körpers anderer bemächtigt, um selbst Erlösung zu finden.

Weil der böse Geist ein jüdischer Dibbuk ist, sucht Vater Clyde Hilfe bei Rabbinern. Ein junger Rabbi nimmt die Herausforderung schließlich an und reist mit allen für einen Exorzismus nötigen Utensilien an. Schauplatz des Showdowns sind die kalten Flure und Operationssäle eines Krankenhauses. Am Ende bleiben ein paar echte Gänsehaut-Momente, einige unfreiwillig komische Szenen und die bittere, altbekannte Erkenntnis, dass sich das Böse nie ganz von der Welt verbannen lässt.

(APA)

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