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Positive Reaktionen: Verpflichtender Abbiegeassistent ab 2022

Ab 2022 ist der Lkw-Abbiegeassistent verpflichtend.
Ab 2022 ist der Lkw-Abbiegeassistent verpflichtend. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Das Ergebnis der heutigen Abstimmung des Binnenmarktausschusses des Europaparlaments für einen verpflichtenden Abbiegeassistenten bei ab 2020 sorgt für positive Reaktionen.

Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) begrüßt das Ergebnis der heutigen Abstimmung des Binnenmarktausschusses des Europaparlaments, dass ab 2022 neue Lkw verpflichtend mit Abbiegeassistenten ausgestattet sein müssen. Auch ARBÖ und VCÖ bewerten die Entscheidung als positiv, fordern aber bis zur Verpflichtung eine freiwillige Ausstattung und weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Sobald das Gesetz endgültig formell beschlossen worden sei – es fehlt noch die Abstimmung im Europäischen Parlament und die Absegnung durch den Rat – gelte eine 30-monatige Frist für die Hersteller. Ende 2021 werden nur mehr Lkw genehmigt, die einen Abbiegeassistenten eingebaut haben. Bis dahin werde es in Österreich “einen Fördertopf in der Höhe von einer Million Euro geben, um all jene Frächter zu unterstützen, die nachträglich Abbiegesysteme in ihre Lkw einbauen wollen”, kündigte Hofer in einer Aussendung an. Durch die heute einstimmig beschlossene Regelung garantiere der Verkehrsminister jedoch eine sofortige verpflichtende Umsetzung innerhalb der Landesgrenzen nach Ablauf der 30-Monats-Frist.

2022: Einheitliche Regelung in Europa

Eine europaweit einheitliche Regelung sei besonders wichtig, und der nun geplante Zeitraum gebe den Lkw-Herstellern auch ausreichend Zeit, die Fahrzeuge mit entsprechenden Systemen auszustatten, hieß es vom ARBÖ. Gleichzeitig fordert der Verkehrsklub aber von den Flottenbetreibern, die Lkw im derzeitigen Bestand sowie jene bis zur Verpflichtung 2022 angeschafften Lastwagen freiwillig mit einem Abbiegeassistenzsystem auszustatten. Es gebe bereits Lkw-Flottenbetreiber, die dies angekündigt haben. Die einmaligen Kosten seien “für Logistiker überschaubar”, könnten aber Leben retten. “Insbesondere jenes von Fußgängern und Radfahrern”, meinte ARBÖ-Generalsekretär Gerald Kumnig. Parallel müsse es auch weitere Maßnahmen geben, wie die Entschärfung von Gefahrenkreuzungen durch Spiegellösungen, vorgezogene Haltelinien oder optimierte Ampelschaltungen.

Zufrieden mit der künftigen Verpflichtung zeigte sich auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Wermutstropfen sei aber, dass die Regelung erst ab dem Jahr 2022 gelte “und da auch nur für Lkw, die neu typisiert werden”, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Der Club will daher ebenfalls dringend eine “rasche Lösung zur Nachrüstung” der bestehenden Lkw-Flotte. Österreich solle sich dabei am “Gütesiegel” Deutschlands orientieren. Dort werde die Nachrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten unterstützt, die vom deutschen Kraftfahrbundesamt als förderungswürdig klassifiziert werden. Eine bessere Logistik solle außerdem für weniger Liefer- und Zustellfahrten sorgen und den Lkw-Verkehr in Österreichs Städten überhaupt reduzieren, forderte der VCÖ.

(APA/Red)

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