Portugal: Öl-Pipeline explodiert

Der Unfall ereignete sich am Samstag beim Entladen eines Tankers im Ölhafen von Porto in Nordportugal. Die Explosion löste ein Großfeuer aus, das an einem nahe gelegenen Strand die Badenden in Panik versetzte.

Die Löschmannschaften brachten den Brand am Sonntag unter Kontrolle, allerdings waren die Flammen noch nicht völlig gelöscht. Das Feuer werde noch so lange lodern, bis alles Öl in der betroffenen Leitung verbrannt sei, teilte der Direktor der Raffinerie Petrogal, Jose Roque, mit. Die Feuerwehr kühlte die Pipelines in der Umgebung, um eine Ausweitung der Flammen zu verhindern.

Die Raffinerie in Matosinhos vor den Toren der Hafenstadt Porto stellt die Versorgung des Nordens von Portugal mit Mineralöl sicher. Zwischen dem Ölhafen und der Raffinerie verlaufen über 20 Pipelines. Mehrere Feuerwehrleute beklagten sich darüber, dass sie keine Pläne über den Verlauf der Leitungen gehabt hätten. Von den 32 Verletzten wurden neun mit Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert.

Das Unglück sei wahrscheinlich durch eine undichte Stelle in einer Leitung ausgelöst worden, berichtete die Zeitung „Jornal de Notócias“ unter Berufung auf Mitarbeiter des Ölkonzerns Galp. Dadurch sei Gas oder Öl ausgeströmt. Nach einer ersten Explosion konnte die Feuerwehr den Brand zunächst unter Kontrolle bringen. Die Lage spitzte sich jedoch wenige Stunden später erneut zu, als sich eine zweite Detonation ereignete.

Die meterhohen Flammen zerstörten einen Marineclub. Die Polizei ließ die Badestrände in der Umgebung aus Sicherheitsgründen räumen. „Es war die Hölle“, berichtete eine Passantin auf der Strandpromenade. Nach Angaben der Raffinerie strömte auch Öl in den Atlantik. „Eine Ölpest ist aber nicht zu befürchten“, sagte der Unternehmenschef Roque. Die Regierung ordnete eine gründliche Untersuchung der Ursachen des Unglücks an.