AA

Portugal im EM-Finale

Gastgeber Portugal steht als erster Finalist der Fußball-Europameisterschaft 2004 fest. Die Portugiesen setzten sich am Mittwoch vor 46.679 Zuschauern im Estadio Jose Alvalade in Lissabon gegen die Niederlande mit 2:1 durch.

Riesenjubel in Portugal - die EM-Gastgeber erreichten erstmals das Endspiel eines großen Turniers. Ein Kopfballtreffer von Cristiano Ronaldo in der 26. Minute und ein Traumtor von Maniche in der 58. Minute hatten dem Veranstalter eine 2:0-Führung gebracht, aber nach einem Eigentor von Andrade in der 63. Minute blieb es bis zuletzt spannend. Bisher war 1966 bei der WM in England sowie bei den Europameisterschaften 1984 in Frankreich und 2000 in Belgien und den Niederlanden jeweils im Semifinale Endstation gewesen.

Nun steht die „Goldene Generation” erstmals vor der Erfüllung des „Goldenen Traums”. Mit Luis Figo war der Topstar und Routinier des Teams auffälligster Mann auf dem Platz, doch Führungstorschütze Cristiano Ronaldo steht stellvertretend für die neue Generation im europäischen Fußball. Der Flügelflitzer von Manchester United erzielte per Kopf nach Eckball von Deco in der 26. Minute nicht nur das wichtige 1:0, sondern war auch ansonsten ein ständiger Gefahrenherd. Zusammen mit Figo und Deco bildete Ronaldo ein Offensiv-Trio hinter Spitze Pauleta. Dahinter räumten Maniche und Costinha auf, aber nicht nur als reine Zerstörer. Dies zeigte sich beim 2:0, als Maniche einen kurz abgespielten Eckball von Ronaldo mit einem Gewaltschuss via Innenstange ins lange Eck hämmerte.

Die Niederlande kam erst nach dem Eigentor von Andrade, der eine van Bronckhorst-Flanke über Torhüter Ricardo ins eigene Tor lenkte, stärker auf. Mit Makaay, Van der Vaart und Van Hooijdonk waren im Verlauf der zweiten Halbzeit auch drei neue Offensiv-Kräfte gekommen, aber echte Torchancen für die diesmal in Weiß angetretenen Oranjes blieben Mangelware.

Portugal war die bessere Mannschaft. Deco, Figo und Ronaldo hatten schon vor dem 1:0 die Chancen zur Führung gehabt. Dazu hatte Pauleta (35. und 54.) die Gelegenheiten zum 2:0 ausgelassen und Luis Figo in der 41. Minute nach einer Superaktion nur die Stange getroffen. Für die Niederländer standen nur eine Großchance für Overmars (28./Volley über das Tor), ein Abseitstreffer von van Nistelrooy (39.) und ein Weitschuss von Seedorf, der das Ziel verfehlte (61.), zu Buche.

Brasiliens Weltmeister-Trainer Luiz Felipe Scolari darf weiter vom Doppelpack mit WM- und EM-Titel träumen, beim Europameister von 1988 steht hinter der Zukunft von Dick Advocaat ein Fragezeichen. Der Gegner Portugals wird am Donnerstag in Porto im zweiten Halbfinale zwischen Griechenland und Tschechien ermittelt. Die Entscheidung über den EM-Titel fällt dann am Sonntag im Estadio da Luz von Lissabon.

Portugal – Niederlande: 2:1 (1:0)
Estadio Jose Alvalade, 46.679, SR Frisk
Torfolge: 1:0 (26.) Cristiano Ronaldo, 2:0 (58.) Maniche, 2:1 (63.) Andrade (Eigentor)
Portugal: Ricardo – Miguel, Ricardo Carvalho, Jorge Andrade, Nuno Valente – Costinha, Maniche (87. Fernando Couto) – Cristiano Ronaldo (67. Petit), Deco, Figo – Pauleta (75. Nuno Gomes)
Niederlande: Van der Sar – Reiziger, Stam, Bouma (56. Van der Vaart), Van Bronckhorst – Cocu, Seedorf, Davids – Overmars (46. Makaay), Van Nistelrooy, Robben (81. Van Hooijdonk)

  • VIENNA.AT
  • Fussball-EM
  • Portugal im EM-Finale
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen