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Popper-Schule: "Ideengeber für Schulsystem"

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PISA-Studie: Popper-Schule sieht sich als "Ideengeber für Schulsystem" - Die Wiener Hochbegabten-Gymnasium präsentierte am Dienstag ihre Erfahrungen.

Die Diskussion um das Abschneiden Österreichs bei der PISA-Studie nutzte am Dienstag der Verein zur Förderung der Sir Karl Popper Schule (SKPS) in Wien, um Erfahrungen aufzuzeigen, die aus dem Hochbegabten-Gymnasium ins gesamte Schulsystem zu übertragen wären. Dazu gehört nach Ansicht des Vereinspräsidenten und Wiener Alt-ÖVP-Obmanns Bernhard Görg eine Autonomie der Schulleitung bei der Auswahl der Lehrer. Wichtig sei auch die stetige Evaluierung der Abläufe, betonte er in einer Pressekonferenz.

„Chance zur Kulturrevolution“

Die Ergebnisse der PISA-Studie hätten bei ihm dabei durchaus für „Euphorie gesorgt“, freute sich Görg. Durch deren Veröffentlichung werde eine dringend benötigte öffentliche Diskussion in Gang gesetzt. Dies eröffne die „Chance zur Kulturrevolution“.

Man blicke derzeit allerdings wie das Kaninchen auf die Schlange von PISA, bedauerte ÖVP-Kultursprecher und Mitglied des Vereinsvorstands, Andreas Salcher. Dies läge daran, dass man im österreichischen Schulwesen Evaluierung nicht gewohnt sei. Diese sei an der SKPS bereits ein erprobtes Mittel – von den Lehrern durch die derzeit 163 Schüler ebenso wie durch externe Experten.

Gute Schule ist Einstellungssache

Der Direktor der Popper-Schule, Günter Schmid, betonte: Eine der Lehren aus den sechs Jahren, in denen die Hochbegabten-Einrichtung bestehe, sei, dass gute Schule nicht in erster Linie von Strukturen und Methoden abhänge – sondern von der Einstellung der Beteiligten. Deshalb müsse die Schulleitung sich die Lehrer autonom auswählen können.

Nur so könne garantiert werden, dass der richtige Lehrer an die richtige Schule komme. Der „Selektionsdruck“ auf die Lehrer werde dabei natürlich steigen, so Görg.

Ein weiterer Punkt sei die Einführung des Unterrichtsfaches „Kommunikation und soziale Kompetenz“, mit dem in der Popper-Schule exzellente Erfahrungen gemacht würden. Hier erhielten die Schüler für den Beruf und das Leben kommunikatives Handwerkszeug, unterstrichen die Beteiligten.

Salcher fordert eigene Bildungsstandards

Nicht die große Schulreform sei nun wichtig, sondern, dass sich Österreich eigene Bildungsstandards setze, forderte Salcher. Dabei müssten nicht mehr die Lehrergewerkschaft, sondern die Schüler zu Hauptkunden des Bildungssystems werden, betonte Görg. „Auch ein großer, langer Regen beginnt mit einem Tropfen auf den heißen Stein“, gab sich der Expolitiker hoffnungsfroh, dass die Erfahrungen in der SKPS allgemeine Anwendung finden werden.

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