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Polnischer Geheimdienst-Mann in China aufgetaucht

Ein seit dem Mai des Vorjahres spurlos verschwundener polnischer Geheimdienstmitarbeiter ist offenbar in China wieder aufgetaucht. Stefan Zielonka, ein 52-jähriger Chiffrierer des polnischen Militärnachrichtendienstes, lebe jetzt in Shanghai, wo ihm die chinesische Regierung nach der Flucht aus Polen eine neue Existenz aufgebaut habe, berichtete die "Gazeta Wyborcza" am Freitag.

Die Zeitung beruft sich auf Informationen des Internet-Portals Intelligence Online, das für glaubwürdige und kompetente Nachrichten über Geheimdienste bekannt ist. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte am Freitag, dass das Ressort seit Beginn der Affäre schweige und weiterhin nicht vorhabe, Berichte über den verschwundenen Chiffrierer zu kommentieren. Laut Intelligence Online wurde Zielonka durch den chinesischen Geheimdienst angeworben, der ihn angesichts drohender Enttarnung nach China evakuiert habe. Mit ihm lebten auch die Frau des Fähnrichs und sein Kind in Shanghai.

Zielonka wird offiziell wegen Desertion gesucht. Er war 20 Jahre für den polnischen Geheimdienst tätig. Der Chiffrierer kennt die Decknamen von polnischen Agenten in Ausland sowie Informanten, lokale Geheimdienstkontakte und weitere Geheimdienstinterna. Er verfügt auch über detailliertes Wissen aus dem Nachrichtenverkehr der NATO. Laut Intelligence Online sind in den letzten Jahren mehrere Mitarbeiter europäischer Geheimdienste verschwunden.

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