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Polnische Staatsanwälte ermitteln wegen Hitler-Bild auf Party-Plakat

Die polnische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Besitzer des Warschauer Musikclubs "Sklot", weil dieser mit einem Hitler-Plakat für eine Party im Februar wirbt. Die Fotomontage zeigt Adolf Hitler mit erhobenen Fäusten und gelber Brille. Das Motto der Veranstaltung lautet "Die End-Abmischung".
“Die Präsentation von Inhalten, die mit der Propagierung von Faschismus im Zusammenhang stehen, ist ein Verbrechen, gegen das von Amts wegen ermittelt wird”, erklärte die Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft in Warschau, Renata Mazur, der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Zuvor hatte der Fernsehsender TVN berichtet, die Bewohner des Warschauer Stadtteils Praga, wo sich der Klub befindet, seien von dem Plakat “angewidert”. Der Überlebende des Warschauer Aufstandes 1944, Edmund Baranowski, sagte gegenüber TVN, er könne “nur schwer begreifen, dass es 2010 zu einer solchen Publikation kommen konnte”.

Anders beurteilen die Besitzer des Clubs ihre Aktion. Es handle sich um “einen Spaß”, erklärten sie dem Sender. Das Plakat knüpfe an polnische Parodien auf den Film “Der Untergang” an, die im Internet zu finden seien. Bei ihnen würden die Bilder des Films, der die letzten Tage von Adolf Hitler zeigt, mit absichtlich falschen polnischen Untertiteln unterlegt, so TVN. In einer Parodie ergebe sich dabei, dass Hitler kurz vor seinem Tod über Musikclubs in Warschau diskutierte.

Propaganda für den Faschismus ist nach polnischem Strafrecht ein Verbrechen, dass mit bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug geahndet werden kann. Die Staatsanwalt muss dafür nachweisen, dass entsprechende Symbole oder Texte mit dem Ziel veröffentlicht wurden, um für das faschistische Staatssystem zu werben.

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