Polizisten wegen Demonstranten-Tod vor Gericht
Vier türkische Polizisten müssen sich wegen des Todes eines Demonstranten vor Gericht verantworten. Ein Gericht in Eskisehir habe die Anklage gegen die Männer sowie gegen vier weitere Beschuldigte wegen vorsätzlicher Tötung zugelassen, meldete die Nachrichtenagentur Dogan am Dienstag. Ihnen droht lebenslange Haftstrafe. Der Termin für den Verhandlungsbeginn wird innerhalb eines Monats festgelegt.
Der 19-Jährige war den Angaben zufolge bei den Protesten gegen die türkische Regierung Anfang Juni zusammengeschlagen worden. Dabei erlitt er eine Hirnblutung. Nach 38 Tagen im Koma erlag der Student am 10. Juli seinen Verletzungen.
Proteste gegen ein Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park hatten im Juni landesweite Unruhen ausgelöst, in deren Verlauf sechs Menschen getötet wurden. Ein weiterer Demonstrant starb bei neuen Unruhen vor zwei Wochen.
Der Prozess gegen einen Polizisten, der einen Demonstranten in Ankara am 1. Juni mit einem Schuss in den Kopf getötet haben soll, wurde am Montag nach Handgreiflichkeiten zwischen den Anwälten vertagt, wie die Zeitung “Radikal” berichtete.