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Polizist verlangte 700 Euro Schweigegeld

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Wenn Polizisten kriminell werden: Ein Wiener Beamte soll für sein Schweigen von einer Geheimprostituierten 700 Euro erpresst haben - der Polizist wurde suspendiert.

Der unter dem Verdacht, eine illegale Prostituierte erpresst zu haben, suspendierte Wiener Polizist wurde am Dienstag im Büro für besondere Ermittlungen (BBE) noch einmal einvernommen. Zu klären galt es, ob der 29-jährige Sicherheitswachebeamte der Frau tatsächlich mit polizeilichen Folgen gedroht oder, wie er selbst angab, „nur“ das von der Osteuropäerin freiwillig angebotene Geld angenommen hatte.

„An den Eckpunkten ändert sich nichts“, sagte BBE-Chef Mag. Christian Felix. Der bisher nie negativ aufgefallene Sicherheitswachebeamte habe von der Frau 700 Euro bekommen und wollte am Freitag vergangener Woche weitere 300 Euro kassieren. Er selbst gab an, in die Sache bloß „hineingerutscht“ zu sein. Dem gegenüber steht die Aussage der Osteuropäerin, wonach der Polizist ihr mit Konsequenzen gedroht hätte, worauf sie Anzeige erstattete.

Von der Klärung dieser Frage wird abhängigen, nach welchem Delikt der 29-Jährige angezeigt wird. In Frage kommen Erpressung, Missbrauch der Amtsgewalt und Geschenkannahme durch Beamte. Haft werden über den suspendierten Beamten nicht verhängt, sagte Felix unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, da weder Tatbegehungs- noch Verdunkelungs- oder Fluchtgefahr bestehe.

Der 29-Jährige hatte unmittelbar, nachdem Kollegen ihn am Freitag im Wohnhaus der mutmaßlichen Geheimprostituierten geschnappt hatten, gestanden, die 700 Euro bekommen zu haben und auch seine Absicht zugegeben, weitere 300 Euro zu kassieren.

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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