Mit vereinten Kräften wollen Europas Polizeibehörden gegen den Drogenschmuggel auf der Balkanroute vorgehen. 61 Prozent der in Afghanistan produzierten Opiate gelangen über diesen Weg nach Europa. Bei einem Expertentreffen im Rahmen des österreichischen EU-Ratsvorsitzes wurden als Gegenmaßnahmen u.a. eine Verbesserung des direkten Informationsaustauschs und ein vermehrter Einsatz von Verbindungsbeamten beschlossen.
Bei einem Treffen vergangene Woche in Wien erarbeiteten internationale Experten Strategien, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Der gemeinsame Maßnahmenplan ist ein Meilenstein für die noch effektivere Bekämpfung der organisierten Drogenkriminalität und insbesondere zur nachhaltigen Unterbindung der Balkanroute”, sagte Ressortchefin Liese Prokop (V). An der Tagung nahmen Vertreter aller EU-Staaten, Abgesandte der Kandidatenländer, der betroffenen Drittstaaten, von Europol/Interpol, der Europäischen Kommission, der Europäischen Drogenbegutachtungsstelle, der US-Drogenbehörde sowie der Direktor des Drogendienstes der Russischen Föderation teil.
Das Bundeskriminalamt wird ein Register aller Drogenexperten der beteiligten Staaten erstellen, um den direkten Informationsaustausch zwischen den Polizeibehörden zu vereinfachen. In Zukunft sollen für konkrete Amtshandlungen vermehrt Verbindungsbeamte entsandt werden. Das bringe ebenfalls einen schnellen Informationstransfer zwischen den Staaten und verbessere die Chancen auf ein zeitgleiches Zuschlagen gegen Drogenbanden.
Die Zusammenkunft in Wien soll der Auftakt zu weiteren Aktivitäten sein: Für die Zukunft sind regelmäßige Treffen der nationalen Experten geplant, um in allen Staaten den gleichen Informations- und Ausbildungsstand zu garantieren.