In der portugiesischen Stadt Delães, nahe Braga im Norden des Landes, wurde ein seit Juli 2025 vermisster Bub in einem verlassenen Gebäude entdeckt. Das Haus war laut Angaben der Polizei ein bekannter Treffpunkt für Personen aus der Drogenszene. Dort fanden Beamte den 10-Jährigen – verwahrlost, verletzt und ohne Zugang zu Strom oder fließendem Wasser.
Vater wollte offenbar Aufenthaltsort verbergen
Berichten zufolge hatte der drogenabhängige Vater das alleinige Sorgerecht für das Kind. Im Juli hatte er den Jungen an einen unbekannten Ort gebracht und war danach nicht mehr erreichbar. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann absichtlich den Aufenthaltsort des Kindes verschleiern wollte.
Bei der Entdeckung des Jungen waren laut Polizeibericht "Bisswunden an verschiedenen Stellen des Körpers" sichtbar. Zudem habe er Kleidung getragen, die offenbar seinem Vater gehörte. Hinweise auf eine hygienische Versorgung fehlten vollständig. Auch Lebensmittel wurden im Haus keine gefunden.
Mutter lebt in Frankreich – Polizei eingeschaltet
Die Mutter des Jungen lebt laut Medienberichten in Frankreich und war für einen Besuch in ihre frühere Heimat Portugal gereist. Dort stellte sie fest, dass ihr Sohn verschwunden war, und informierte die Behörden. Als das Schuljahr begann und der Junge nicht zum Unterricht erschien, intensivierten Polizei und Justiz die Suche in der Region.
Kind vorerst in Obhut der Behörden – Spuren von Kokain entdeckt
Nach seiner Auffindung wurde das Kind ins Krankenhaus von Vila Nova de Famalicão gebracht. Einem Bericht der Zeitung Correio da Manhã zufolge seien bei medizinischen Tests Kokainspuren am Körper des Kindes entdeckt worden. Das Familiengericht Guimarães hat die Obsorge vorläufig der Mutter übertragen. Ob eine dauerhafte Rückführung nach Frankreich erfolgt, ist noch unklar.
(VOL.AT)