Polizei bestätigte Angriffe gegen Beamte in Budapest
Robert Rieger, ein szenekundiger Beamte, der selbst mitten in den Ausschreitungen gewesen war, sagte im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur, dass er trotz mehrjähriger Erfahrungen “so etwas noch nicht erlebt” habe.
“Als szenekundige Beamte haben wir zwar Zivilkleidung an, aber eine Jacke mit der Aufschrift ‘Polizei’, die deutlich zu erkennen ist”, erklärte Rieger. Trotzdem seien die Security, “die nur darauf gewartet haben, Schläge auszuteilen”, auch auf die Beamten losgegangen. “Es herrschte unvorstellbares Chaos”, meinte der am Sonntagvormittag noch hörbar mitgenommene Polizist. Ein Kollege habe einen bereits am Boden liegenden Sturm-Fan helfen wollen. Als er sich umdrehte, habe ein ungarischer Polizist ihm Pfefferspray ins Gesicht gesprüht.
Rieger bestätigte Zeugenaussagen, wonach die Securityleute u.a. mit Messern bewaffnet gewesen seien. “Sie schlugen mit Billardkugeln gefüllten Socken auf die Fans ein und klatschten sich gegenseitig wie bei einem Volleyballspiel ab. Schließlich machten sie unter Gelächter auch noch Fotos von den eigenen Verletzungen”, berichtete der Beamte. Rieger selbst habe von einem Security einen Plastikstuhl über den Kopf gezogen bekommen und Schwellungen davongetragen. Die Situation sei insgesamt “sehr gefährlich” gewesen. “Vieles von dem, was die Security da gemacht haben, war nicht erlaubt”, so der szenekundige Beamte.