Die Polizei hat Montagabend mit der Räumung des von Studenten und Jugendlichen seit Samstagnacht besetzten leer stehenden Gebäudes hinter dem Narrenturm am Campus des Alten AKH begonnen. Seitens der Besetzer wurde von einem Niederknüppeln von friedlichen Studenten gesprochen. Die Polizei wies diese Darstellung zurück.
Notfalls mit Gewalt durchsetzen
Es habe keine Erstürmung gegeben, wie die Besetzer behaupteten. Allerdings hätten die Besetzer der Baupolizei den Zutritt verweigert und dann sei die Verordnung erlassen worden, dass das Gebäude zu räumen sei. Notfalls müsse man die Verordnung mit Gewalt durchsetzen.
Baupolizeiliche und sicherheitstechnische Bedenken hatte zuvor die Universität Wien bei der Besetzung des leer stehenden Gebäudes angegeben.
Das als Werkstättenhof dienende Gelände war vor einigen Monaten zum Teil abgebrannt. Am Montag Vormittag sollen noch zehn Personen vor Ort gewesen sein, zuletzt sprach einer der Besetzer von 50 KollegInnen. Die Uni Wien als Eigentümer des Gebäudes meinte, die Räumung sei aufgrund der großen Gefährdung der Personen und zum Schutz derselben wegen der Baufälligkeit notwendig. Die Aktivisten hatten zuvor hingegegen gegenüber der APA betont, dass das Haus zwar renovierungsbedürftig, aber nicht baufällig sei.
Kultur und Cafe
In der Nacht auf Sonntag sind Aktivisten in das baufällige Haus hinter dem Narrenturm eingezogen, um nach eigenen Angaben dort einen Freiraum zu schaffen, der nicht dem wirtschaftlichen Verwertungszwang unterliegt. In dem leer stehenden AKH-Teil sollen Kulturveranstaltungen und ein Cafe etabliert werden. Im Juni waren bereits die ehemaligen Facultas-Räume im Alten AKH besetzt worden, damals hatte die Polizei die Besetzung nach einigen Stunden beendet.
Redaktion: Birgit Stadtthaler