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Politiker unter Druck setzen

Der Live-8-Organisator Bob Geldof will den Politikern der Industriesatten auch nach dem großen Konzertereignis weiter im Nacken sitzen, damit sie den ärmsten Landern der Welt helfen.

„Wir werden ganz genau beobachten, ob sie ihre Versprechen halten. Sollten sie das nicht tun, werden die Live-8-Künstler und viele der drei Milliarden Zuschauer weltweit ihre Stimmen erheben. Ich werde persönlich die Namen der Verantwortlichen nennen“, sagte Sir Bob am Montag auf der Musikmesse Midem in Cannes.

Die reichen Industrieländer hatten im Juli 2005, wenige Tage nach den weltweiten Live-8-Konzerten, beschlossen, die Hilfe für Afrika auf jährlich 50 Milliarden Dollar (40 Milliarden Euro) zu verdoppeln und den 19 ärmsten Ländern der Welt die Schulden zu erlassen.

Am Abend sollte Geldof den Preis „Midem Persönlichkeit des Jahres“ bekommen. Die Annahme dieser Auszeichnung sei ein weiteres Zeichen, nach dem Motto: „Seht her, die Weltöffentlichkeit interessiert sich weiterhin für die Anliegen von Live 8“, sagte Geldof. „Auch damit übe ich Druck aus, es geht ja nicht darum, mir ein weiteres blödes Stück Plastik anzuheften.“ Zusammen mit Geldof werden auch der Musikmanager Harvey Goldsmith und der Vorsitzende des Weltphonoverbandes IFPI, John Kennedy, ausgezeichnet. Das Trio hatte bereits 1985 beim Live-Aid-Konzert für Afrika zusammengewirkt und dies bei Live 8 wieder getan.

Demnächst wird Geldof dann aber auch wieder als Musiker auf der Bühne stehen. „Die ganze Live-8-Sache hat mich eineinhalb Jahre lang gebunden. Das war keine Zeit für irgendetwas anderes. Jetzt kann ich Gott sei Dank wieder Musik machen“, sagte er der dpa. Zunächst spiele er live im Nahen Osten, Australien und Amerika, bevor er im November nach Europa komme. „Schließlich bin ich zuallererst immer noch Musiker.“

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