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Politiker liefern Themen en masse

Die Stunde der Wahrheit schlägt jedes Jahr eine Woche vor dem „Gumpigen Donnerstag“. Morgen ist es wieder so weit.

„d’ Seagarrätscho“, mit 3000 Exemplaren eine der auflagenstärksten Fasnatzeitungen des Landes, nimmt die Stadtpolitik ebenso aufs Korn wie Bürgerinnen und Bürger, die sonst eher nicht in der Zeitung vertreten sind.

Dass das Redaktionsteam im Geheimen operiert, hat seinen guten Grund, denn die Damen und Herren decken auf, was manche gerne unter den Teppich kehren würden. Und das gerät manchem in den falschen Hals.

Martin Rhomberg, Cartoonist und ständiges Mitglied in der Riege der närrischen Reporter, ist eine Ausnahme. Er gibt zu, dass zumindest die Illustrationen aus seiner Feder stammen. „Die ersten Männlein brachte ich in den Vorlesungen an der Uni St. Gallen zu Papier. Dann habe ich die Studentenzeitung mitgestaltet, seit rund 14 Jahren zeichne ich für die “ Seagarrätscho“ . Liebend gerne porträtiert er Bürgermeister Wolfgang Rümmele, für den jedes Jahr ein Fixplatz reserviert ist. Ob das Stadtoberhaupt mit seinem Konterfei immer einverstanden ist, verschweigt Rhomberg lieber.

Im Mittelpunkt der Narren-Berichte stehen lokalpolitische Ereignisse. “ Diesmal befassen wir uns natürlich mit der Gymnaestrada, und auch die viel diskutierte Bewirtschaftung des Karrenparkplatzes wird nicht zu kurz kommen“ , kündigt Rhomberg einige heiße Themen an. Dass dabei auch der Vize Martin Ruepp sein Schmalz abbekommt, erwähnt er nebenbei auch noch.

Die Redaktion legt allerdings größten Wert darauf, dass die Hauptdarsteller im bunten Blättle nicht kompromittiert werden. Nachbarstreitigkeiten, diverse Peinlichkeiten oder Abrechnungen unter Streithanseln fallen unter den Tisch. “ Ein Feedback gibt es natürlich immer“ , weiß Rhomberg. “ Die meisten tragen die Veröffentlichung ihrer Geschichte mit Humor, es gibt aber auch solche, die beleidigt reagieren. Das tut dem Redaktionsteam dann doch mehr oder weniger leid. Verschnupft sind jene Zeitgenossen, die in der Zeitung nicht aufscheinen, obwohl sie glauben, besonders wichtig zu sein.

Dass “ d’Seagarrätscho“ schon so lange erscheint, ist nicht zuletzt dem Engagement von Hansjörg Höfle, Seniorchef der gleichnamigen Druckerei, zu verdanken, der auch im Redaktionsteam ein Wörtchen mitredet.

Der Verkaufserlös wird nicht verjubelt, sondern seit Jahren dem Dornbirner Ferien heim Maien zur Verfügung gestellt.

„dÑSeagarrätscho“ ist ab morgen in allen Dornbirner Trafiken erhältlich. Preis: 3,50 Euro.

ZUR PERSON

  • Jahrgang: 1952
  • Familie: verheiratet, zwei Töchter
  • Ausbildung: Wirtschaftsstudium in St. Gallen
  • Beruf: Geschäftsführer
  • Hobbys: Zeichnen, Musik
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