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Politiker genehmigen höhere Baukosten bei Parlamentsumbau

Die Baustelle beim Parlament wird teurer als gedacht.
Die Baustelle beim Parlament wird teurer als gedacht. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Die Renovierung des Parlaments wird teurer als die geplanten 352 Millionen Euro - und deswegen müssen Gesetze geändert werden. Der Budgetausschuss gibt nun grünes Licht für eine Novelle zum Parlamentsgebäudesanierungsgesetz
Die Parlaments-Baustelle im Juli 2020
Fotos von der Baustelle des Parlaments

Der Nationalrat wird nachträglich eine Kostenüberschreitung für den Parlamentsumbau genehmigen. Eine entsprechende Initiative wurde am Freitag im Budgetausschuss gesetzt. Im Zuge der Coronakrise hatte sich gezeigt, dass man mit der gesetzlich festgelegten Kostenobergrenze von 352,2 Mio. Euro nicht auskommen wird. Nun soll nachträglich eine Überschreitung von bis zu 20 Prozent im Parlamentsgebäudesanierungsgesetz aus dem Jahr 2014 beschlossen werden.

Baukostenpuffer von 20 Prozent

Die Parlamentsparteien waren sich schon 2014 einig, dass es einen Puffer brauche. Gesetzlich verankert wurde dieser Toleranzbetrag allerdings nicht, das soll nun nachgeholt werden. Der Budgetausschuss des Nationalrats gab heute einstimmig grünes Licht für eine entsprechende Gesetzesinitiative, berichtete die Parlamentskorrespondenz am Freitag.

Demnach sollen die 352,2 Mio. Euro bei unabwendbaren bzw. unvorhergesehenen Ereignissen bzw. bei zusätzlichen Erfordernissen um bis zu 20 Prozent überschritten werden dürfen. Das gleiche gilt für die Kosten des Ausweichquartiers, die mit 51,4 Mio. Euro veranschlagt sind. Mit einer allgemeinen haushaltsrechtlichen Überschreitungsermächtigung wird außerdem für heute noch nicht absehbare außergewöhnliche Umstände Vorsorge getroffen, die mit der Covid-19-Pandemie in Zusammenhang stehen.

Parlamentsumbau soll nicht noch teurer werden

Dass sich das Projekt über den 20-Prozent-Puffer hinaus verteuern könnte, damit rechnen die Parlamentsparteien allerdings nicht. Im neuen Kostendeckel finden demnach sogar zusätzliche Maßnahmen wie der Vollausbau eines zweiten großen Ausschusslokals im Erdgeschoss inklusive Abhörschutzmaßnahmen sowie die Sanierung der Außenfassade und der Fassaden der Innenhöfe Platz. Diese Maßnahmen würden aufgrund ihrer Arbeitsintensität auch zur Konjunkturbelebung beitragen, hoben die fünf Parlamentsparteien hervor. Eine exakte Einschätzung der endgültigen Kosten ist ihnen zufolge wegen der derzeitigen Unsicherheiten infolge der Pandemie allerdings nicht möglich.

Beim Ausweichquartier rechnen die Parlamentsparteien grundsätzlich mit keiner Kostensteigerung. Die 20-prozentige Toleranzgrenze soll aber auch hier Spielraum für unvorhergesehene Entwicklungen bieten.

(APA/red)

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